Eine Umsatzsteigerung von 9,7% samt Ergebnisverbesserung (+4,7%) legte heute der Hafen Linz vor. Lediglich der Containerverkehr und der Wasserumschlag schwächelten im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der reine Schiffsverkehr gerät immer mehr in den Hintergrund, der Hafen Linz entwickelt sich zum Logistik- und Lagerplatz. Die nächsten Jahre werden für das Unternehmen eine große Herausforderung: In Summe werden in das “Projekt Neuland” 270 Millionen Euro investiert. Erste Arbeiten sind bereits angelaufen.
Transport-, Tiefkühl- und Lagerlogistik sind die boomenden Bereich des Unternehmens LINZ AG Hafen. Der Bereich Gefahrgutlagerung etwa bietet 17.000 Palettenplätze und ist voll ausgelastet. Hier werden etwa Chemieprodukte, Farben oder Lacke gelagert. Auch in der Kühllagerlogistik ist der Hafen Linz führend. So werden etwa 760.000 Bofrost-Kartons pro Jahr bewegt. Der Conatainerterminal-Umschlag ging hingegen um 4,23% zurück, weil das Unternehmen Transfracht der Deutschen Bahn in den ausgebauten Ennshafen abwanderte.
Auffallend ist auch, dass der Wasserumschlag immer weiter an Bedeutung verliert (minus 13,4%). 735 Schiffe legten im abgelaufenen Geschäftsjahr im Hafen an (minus 4,8%). Aktuell wird nur mehr ein Viertel der Gesamtbetriebsleistung von 2,87 Mio. Tonnen mit dem Schiff transportiert, der Rest entfällt auf den Umschlag via Bahn und LKW. Eines der Hauptprobleme: eine Seichtstelle am bayerischen Abschnitt der Donau. Bei Niedrigwasser müssen die Schiffe dort teilweise entladen werden: “Das macht den Rhein-Main-Donau-Kanal für viele Frachtunternehmen unattraktiv, obwohl die Gesamtkosten am Schiff bei Normalwasser attraktiver als der Landtransport sind. Leider weigern sich die Deutschen aufgrund von Umweltschützer-Protesten, die Donau zu vertiefen. Das spüren nicht nur wir, sondern alle Donauhäfen”, so LINZ AG-Generaldirektor Erich Haider.
270 Mio. Euro Investitionen stehen an
Für das laufende Geschäftsjahr sind Investitionen in Höhe von 8,3 Mio. Euro geplant, in Summe werden in den kommenden Jahren 270 Mio. Euro in das “Projekt Neuland” investiert, 120 Mio. davon entfallen auf private Investoren. Neben diversen Lagerhallen und einem 34 Meter hohen Hochregalkühllager samt Aussichtsplattform werden zwei Parkgaragen und ein Parkhaus errichtet. Wohnbau wird es im Hafen keinen geben, aber ein Hotel ist angedacht. Besondere Bedeutung kommt der Bahn zu, hier wird eine direkte Anbindung an die Westbahn geschaffen, bislang mussten die Züge über eine Extraschleife in den Hafen geführt werden.
Kultur- und Freizeitangebote als Statement
Auf den Dächern der Lagerhallen ist angedacht, eine 10.000 Quadratmeter große Fläche für Freizeit- und Kulturaktivitäten zu schaffen. “Diese in Europa einzigartigen Flächen entsprechend zu bespielen, wird eine große Herausforderung”, so Erich Haider. Bereits jetzt spielt die Kultur im Hafen Linz eine große Rolle – etwa mit dem Projekt “Mural Harbor”, bei dem sich Graffiti-Künstler mit XL-Bildern verwirklichen – oder den LINZ AG Bubble Days, die heuer von 09.-10. Juni stattfinden.
www.linzag.at
www.bubbledays.at
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