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Stream Festival: die zweite Auflage

6. Dezember 2024
in Freizeit
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Der erste Auflage war ein voller Erfolg – jetzt, zwei Jahre später, folgt das zweite STREAM FESTIVAL: Von 8.-10. Mai 2020 gibt’s wieder ein breites Musikprogramm aus der elektronisch-digitalen Welt. Der Großteil des Festivals spielt sich erneut am Urfahraner Donauufer rund ums AEC ab. Auch wenn populäre Namen und echte Headliner fehlen, kann sich das ambitionierte Line-up durchaus sehen lassen.

Headliner Thees Uhlmann wird von den Festivalmachern zwar als „einer der ganz Großen der deutschen Indie-Szene“ bezeichnet, der Ex- TOMTE-Sänger ist in Österreich aber nur Eingeweihten bekannt. Auch das restliche Line-up fällt zwar durchwegs in die Sparte „künstlerisch wertvoll“, mit den Namen kann aber nur ein sehr kleines Publikum etwas anfangen. An den Aufmachern der Erstauflage (die Hamburger Band Tocotronic sorgte 2018 für regen Besuch) reicht Uhlmann nicht heran. „Wir wollen aber ohnehin eher jungen Künstlern eine Bühne bieten“, sagt Festivalleiterin Kathrin Böhm, die mit einem Gesamtbudget von 222.000 Euro einiges nach Linz holt – in Summe 20 Bühnen-Acts und 35 Performances. Neu ist, dass diesmal auch das AEC Maindeck als spannende Location bespielt wird.

Das Festivalgelände am nördlichen Donauufer.

Bereits bei der Premiere 2018 hat das biennale Stream Festival erfolgreich gezeigt, wofür es steht und sich in der Stadt positioniert: Drei Tage mit Popmusik, Clubprogramm und spannenden Talks und Workshops. 2020 finden neben zahlreichen Live-Konzerten auf der großen Open Air Bühne ein erweitertes Talk-Programm und die neue Open Air Bühne am Maindeck des Ars Electronica Centers, mit elektronischer Musik und Clubkultur statt. Neu ist auch das geballte Clubprogramm am Freitag und Samstag, dass bis zu Locations in der Innenstadt reicht.

„Das Stream Festival bietet faszinierende Einblicke in Musik, Popkultur und Digitalisierung und einzigartige Konzerterlebnisse für ein breites Publikum“, sagt Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer über das Festivalprogramm.

Die Macher des Stream Festivals: Kurator Markus Reindl, Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer und Festivalleiterin Kathrin Böhm

Stage: Popmusik mit großen Gesten und neue Bühne mit Clubmusik
Die Stream Festival Hauptbühne ist auch 2020 der Ort für Popmusik mit großen Gesten. Hier zeigen nationale Musiker , wie sie auf Augenhöhe mit internationalen Acts für große Konzerterlebnisse sorgen. Als FM4 Bühne beherbergt die große Stage an der Donau am Freitag und Samstag ein bunt gemischtes Programm von groovigen Sounds bis Indierock. 

Thees Uhlmann, Kamal Williams, Martin Kohlstedt
Mit Thees Uhlmann konnte dabei ein prominenter Vertreter der deutschen Indie-Szene für das Festival gewonnen werden. Seit mehr als 20 Jahren ist er aktiv, unter anderem als Gründungsmitglied von Tomte und ebenso erfolgreich als Schriftsteller. Mit dem neuen Solo-Album „Junkies und Scientologen“ kommt er mit Band am Stream-Samstag nach Linz. Headliner am Freitag ist der Brite Kamaal Williams. Gleichermaßen im Jazz als auch in der elektronischen Musik beheimatet ist der Londoner Musiker drauf und dran, beides auf einmal zur revolutionieren. Live zeigt er mit großer Band wie druckvolle, zeitgemäße Bühnenshows funktionieren. Österreich-exklusiv am Stream Festival.

Am Eröffnungsabend wird auf der Ö1-Bühne mit Klaviermusik in das Festivalwochenende gestartet: Der Experimental-Pianist Martin Kohlstedt verwebt in seiner Musik analoge und elektronische Klänge und ist einer der spannendsten Vertreter der Neoklassik. Ein Mix mit dem er bereits in der ausverkauften Elbphilharmonie begeisterte.

Ein Heimspiel haben Leyya, das international erfolgreiche Elektropop-Duo mit oberösterreichischen Wurzeln am Freitag, und der heimische Shootingstar Lou Asril am Samstag. Diese beiden Acts zeigen exemplarisch den Fokus auf hochkarätige regionale Acts beim Stream Festival. Insgesamt sechs nominierte KünstlerInnen beim diesjährigen Amadeus Music Award finden sich im Stream Programm wider (Auflistung siehe unten). Etwa die Wiener Musikerin Keke, die mit Rap, souligem Gesang und ehrlichen Texten begeistert – eine Mischung die speziell beim Linzer Publikum Gefallen finden wird.  

Die neue Open Air Bühne am Maindeck des Ars Electronica Centers startet bereits am frühen Nachmittag. DJs und Live-Acts sorgen hier für clubbige und elektronische Klänge. Unter anderem präsentiert die von zwei Oberösterreichern gegründete Musikagentur Matches einen Programmblock, und zeigt, wie sich der Erfolg oberösterreichischer Musik der letzten Jahre auch auf die Professionalisierung in der Musikbranche ausgewirkt hat. Mit DJs wie Andaka, korli oder Flip von der Hip Hop-Legende Texta ist die Linzer Clubriege gut in Szene gesetzt.

Club: Nightline mit sechs Locations
Wenn die Open-Air Bühnen am Freitag und Samstag ihr Programm beenden zieht das Publikum hinaus in die Stadt um in den Clubs rund um das Festivalgelände und im Stadtzentrum noch bis in die Morgenstunden ein reichhaltiges Programm zu erleben. In Kooperation mit den Linzer Szene-Einrichtungen Stadtwerkstatt, KAPU, Club Spielplatz, Solaris, Café Strom und Salonschiff Fräulein Florentine präsentiert das Stream Festival Konzerte, Performances und DJ-Sets auf sechs Bühnen und spannt dabei einen Bogen von Drum’n’Bass über Hip Hop und Techno bis hin zu experimenteller Musik. Besondere Höhepunkte sind unter anderem der britische Drum’n’Bass DJ dBridge, der seit den frühen 1990ern an der Speerspitze des Genres steht sowie die Linzer DJs und Producer Phentix und Fluke! am Freitag im Club Spielplatz, Kornelia Binicewicz und Booty Carrell in der Stadtwerkstatt und Live-Shows von Espectra Negra, Die Selektion und Sturmherta.

Talk: Ausprobieren, Nachfragen und Diskutieren 
Ein vielfältiges Programm lässt interessierte AnfängerInnen und eingefleischte Musikfans tiefer in die Musikwelt blicken. Die Workshops, Talks und Lectures widmen sich heuer insbesondere den Themen Künstliche Intelligenz und Musikkomposition.

Wie man mit DIY Robotik und Künstlicher Intelligenz Musik machen kann, zeigen gleich zwei Programmpunkte: In der Lecture von Musiker Michael Mayr sind nicht nur Machine Learning und neuronale Netze Thema, sondern auch die Frage, wie sich dadurch Hörgewohnheiten und Musikkonsum ändern. Beim Workshop mit Sound Artist und Robotic Engineer Moritz Simon Geist werden simple DIY Instrumente gebaut, die in Verbindung mit der KI Musenet elektronische Musik erzeugen. 

Sich an digitalen Tools bei der Erzeugung und Aufnahme von Musik ausprobieren kann man auch beim Workshop der Soundfactory der Musikschule Linz. 

Auch in diesem Jahr sind erfolgreiche Größen der heimischen Musikszene eingeladen, um in direktem Austausch mit den TeilnehmerInnen über ihre Arbeit zu berichten: Der Linzer Producer Maximilian Walch spricht in einem Talk über seine Mixarbeit für Acts wie Bilderbuch, Left Boy oder Leyya. Einblicke in seine Arbeitsweise gewährt der Linzer Producer und DJ Phentix, einer der aufstrebenden Stars am internationalen Drum’n’Bass Himmel. 

Einen Nachmittag lang tauschen sich ExpertInnen auf Einladung der Kunstuniversität Linz über die produktiven Potenziale von kollektiven und interaktiven Anwendungen zwischen Instagram, SoundCloud und Live-Streaming aus. Musik und Datennutzung stehen bei Talk und Workshop der Creative Region im Fokus.

Das Talk-Programm findet Freitag und Samstag im Ars Electronica Center statt und wurde gemeinsam mit zahlreichen Programmpartnern entwickelt. 

Musik im Ars Electronica Center
„AI x Music” ist eine Ausstellung über die Begegnung von Künstlicher Intelligenz und Musik sowie über das Aufeinandertreffen von menschlicher Kreativität und technischer Perfektion. Hier geht es nicht nur um technologische Phänomene sondern grundlegende Fragen der Beziehung von Mensch und Maschine. Im Open Soundstudio können neueste kreative Tools gleich selbst ausprobiert werden. Neben verschiedenen Programmen zur Musikproduktion kann man auch Erfahrung mit Gadgets zur Visualisierung von Musik machen. Während des Stream Festivals ist der Eintritt ins Ars Electronica Center für alle unter 18 Jahren gratis.

Soundwalk exklusiv während des Stream Festivals
Mit dem Soundwalk „Exploring Sonic Enclosures“ erkundet eine Gruppe von Linzer Künstlern die Grenzen von Natur– und Kulturräumen sowie von Geräusch und Musik im städtischen Raum und macht diese an mehreren Stationen erleb- und hörbar. Der Walk kann individuell mit Hilfe eines Plans erkundet werden oder im Rahmen einer Führung mit den KünstlerInnen. Dieses Projekt ist, wie auch PYUK edp. „About“ am Freitag auf der AEC Maindeck Bühne, im Rahmen des neuen LINZ_sounds Förderprogramm realisiert worden.

Nachhaltiger Kulturgenuss beim Stream Festival
Abermals wird das Stream Festival als Green Event ausgerichtet. Konkret bedeutet das Müllvermeidung durch Verwendung von Mehrwegsystemen in der Gastronomie sowie Reduktion von Druckwerken und Verpackungsmüll durch den Veranstalter. Kurze Transportwege und regionale Produkte und Dienstleistungen gehören ebenso zu einem Green Event wie Möglichkeiten zur umweltfreundlichen Anreise mit Öffis und Fahrrad.

Deshalb ist auch das Mitwirken aller FestivalbesucherInnen gefragt. Vor Ort stehen Fahrradabstellplätze zur Verfügung, die Linz AG Linien bieten eine direkte Anbindung zum Stream Festivalgelände mit den Linien 1, 2, 3, 4 sowie der OÖVV mit diversen Buslinien. Müllsammelstellen am Festivalgelände ermöglichen die recyclinggerechte Entsorgung von Abfall. Die Linz AG-Trinkwasserbrunnen sind Durstlöscher für Zwischendurch.

www.stream-festival.at

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