Die französische Kanonenkugel von Ebelsberg
1938 wurde Ebelsberg im Süden von Linz eingemeindet. Der Ort an der Traun hatte seit jeher eine bedeutende Wehr- und Brückenfunktion. 1809 erlangte Ebelsberg internationale Bekanntheit – allerdings aus einem traurigen Grund: In einer völlig bedeutungslosen Schlacht zwischen französischen und österreichischen Truppen verloren innerhalb eines Tages um die 7.000 Menschen ihr Leben. Ein paar stumme Zeugen erinnern an diesen dunklen 03. Mai 1809.
Ebelsberg hat durch Neubauten einiges von seinem historischen Flair verloren. Dennoch vermittelt der Ortskern etwas Besonderes. Bereits zur Römerzeit befand sich hier ein wichtiger Traunübergang, die Straße zwischen den Garnisonsorten Lauriacum (Enns) und Lentia (Linz) führte hier durch, ersten urkundlichen Erwähnungen als Ort reichen ins 11. Jhdt. zurück.
Die Schlacht bei Ebelsberg vom 03. Mai 1809 war für damalige Dimensionen gewaltig. Die vor den Franzosen auf dem Rückzug befindlichen österreichischen Truppen konnten nicht rechtzeitig über die Traunbrücke nach Süden übersetzen und diese unbrauchbar machen, sodass ein verlustreiches Ringen entstand. Am Ende des Tages waren 7.000 Soldaten tot, den Ausgang des Krieges beeinflusste dieses Gemetzel aber nicht.
Im Zentrum erinnern heute noch fünf Denkmäler und Inschriften an diesen schrecklichen Tag – u.a. im Haus Wienerstraße 481, wo sich über dem Einfahrtstor eine eingemauerte Kanonenkugel befindet. Am ehemaligen Gemeindehaus am Fadingerplatz 14 hängt am Giebel die Fraktur-Inschrift „Zur Erinnerung der Wiederaufbauung nach dem unglücklichsten Tag den 3ten Mai 1809“. Der Marktbrunnen von 1690 trägt ebenfalls eine Erinnerungs-Inschrift. Detto spannend: Im Haus Fadingerplatz 5 erinnert eine Steintafel an den Bauernführer Stefan Fadinger, der 1626 hier starb, nachdem er bei Kämpfen in Linz angeschossen wurde.
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