Budweis Airport: Konkurrent des Linzer Flughafens kommt nicht in die Luft
Im Frühjahr 2020 hätte die erste Linienverbindung am neuen Budweis Airport starten sollen – über ein Jahr später tut sich immer noch nichts am ehemaligen Militärflughafen Budweis, der um 28 Millionen Euro fit für Linien- und Ferienflüge gemacht wurde.
Dank der Lage im Drei-Länder-Eck Tschechien-Österreich-Deutschland erhoffte sich der neue Flughafen Budweis in der Anfangsphase 80.000-100.000 Fluggäste (in Linz waren es zu den besten Zeiten zehnmal so viele). Nachdem der ehemalige Militärflughafen mit einer Investition von 28 Millionen Euro fit für den zivilen Luftverkehr gemacht wurde, sollt im Frühjahr 2020 die erste Linienverbindung starten. Die Verbindung ins nur 150km entfernte Prag mit seinem Hub wurde vom Start-up ROSA AIRLINES in Aussicht gestellt, auch weitere Linienverbindungen ab Budweis waren geplant. Aktuell ist die Seite des Unternehmens “under Construction”, es gibt weder Fluggerät noch Flugverbindungen.
24-Stunden-Flugbetrieb möglich
Zusätzlich wollte Budweis Lowcost Airlines ansprechen und auch ein breites Ferienflug-Angebot ermöglichen. Das neue, 5.000 Quadratmeter große Terminal umfasst Ankunft-Abflug-Bereich, Duty-Free-Shop und ein Snack & Fly-Angebot. Mit der 24-Stunden-Betriebsmöglichkeit erhoffte man sich gegenüber den heimischen Airports einen zusätzlichen Vorteil. Vom Linzer Zentralraum beträgt die Fahrzeit mit dem Auto etwas mehr als eine Stunde, mit Gratis-parken sollten potentielle Fluggäste aus dem oö. Zentralraum zusätzlich gelockt werden.
Seit 2019 verfügt der Flughafen über das Instrumentenlandesystem CAT1, das Präzisionsflüge – wie im kommerziellen internationalen Flugbetrieb üblich – ermöglicht. Die Landebahn mit 2.500 Metern Länge ist auch für Großraumflugzeuge geeignet.
Neue Strategie, kaum positive Zukunftsaussichten
Die zukünftige Strategie soll von einer neuen Arbeitsgruppe, die von der Regionalbehörde als Eigentümer des Flughafens zusammengestellt wird, erarbeitet werden. Auch die Verhandlungen mit dem potenziellen strategischen Partner, der Investment-Gesellschaft Accolade, die beispielsweise für den Flughafen Brünn verantwortlich ist, verliefen laut dem Portal indes.cz im Sande. Aktuell besteht laut dem südböhmischen Bezirkshauptmann Martin Kuba zwarr wieder Kontakt, jedoch ohne zählbare Ergebnisse. Ob der etwas abgelegene Airport im derzeitigen Umfeld, in dem europaweit kaum Platz für regionale Airports ist, überhaupt noch in die Luft kommt wird, ist mehr als fraglich.
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