Flächendeckendes Tempo 30 nimmt in Linz Fahrt auf
Die Linzerinnen und Linzer sind Freunde von Tempo 30-Zonen: In einer aktuellen LINZA-Umfrage sprachen sich 54 Prozent für die Einführung einer flächendeckenden 30-er Beschränkung in der Innenstadt aus. Auch die Linzer Stadtpolitik folgt diesem Trend – mit drei weiteren neuen Tempo 30-Zonen.
Vorreiter der flächendeckenden Tempo 30-Zonen war Spanien, wo dieses Limit in allen großen Städten seit Mai 2021 gilt. Im August 2021 folgte Paris: Auf fast allen Straßen in der französischen Hauptstadt dürfen Autofahrer seit August 2021 nicht mehr schneller als 30 km/h fahren. Bisher galt in Paris bereits für bis zu 60 Prozent des innerstädtischen Verkehrs in Frankreichs Metropole. Ausgenommen sind nur noch Ring- und Ausfallstraßen, wo weiterhin weiterhin 70 km/h erlaubt sind. Auch auf einigen größeren Verkehrsachsen wie die Champs-Elysées gelten weiterhin Tempo 50.
Auch Linz baut 30er-Zonen weiter aus
Bereits im April 2021 wurden für Linz einige neue Tempo 30-Zonen beschlossen – im Bereich der Stockhofstraße, der Rudigierstraße, Mozartstraße und an der Unteren Donaulände. Jetzt kommen drei weitere dazu: im Bereich Wankmüllerhofstraße/Muldenstraße, Lessingstraße/Schlossgasse und in der Glimpfingerstraße am Spallerhof.
Verordnet werden diese von VP-Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Bernhard Baier, der damit die Verkehrssicherheit weiter erhöhen will. Und das ist wohl nötig: Statt zu sinken ist die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2021 in Oberösterreich gestiegen – und das massiv, macht der VCÖ aufmerksam. 91 Menschen kamen im Vorjahr im Straßenverkehr ums Leben, im Jahr 2020 waren es 67 – das entspricht einer Steigerung um 30 Prozent.
Tempo 30 nützt nachweislich
Empirische Studien zeigen laut VCÖ, dass Tempo 30 in der Stadt die Zahl der Verkehrsunfälle und der verletzten Personen um 20 bis 30 Prozent senken kann. Es passieren weniger Unfälle und bei Zusammenstößen, die nicht vermieden werden, haben Fußgänger und Radfahrer bei Tempo 30 deutlich größere Überlebenschancen.
Der Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) etwa beträgt bei Tempo 30 rund zwölf Meter. Ein Auto, das 50 km/h fährt, hat nach zwölf Metern noch die volle Geschwindigkeit und steht erst nach 26 Metern. Wird ein Fußgänger mit 50km/h angefahren, liegt die Wahrscheinlichkeit tödlich oder schwer verletzt zu werden bei 80 Prozent, bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 30km/h sinkt dieses Risiko auf 40 Prozent.
Weniger Umweltbelastung
Auch die Luft wird bei Tempo 30 weniger belastet: Untersuchungen bei der großflächigen Einführung von Tempo 30-Zonen in Graz ergaben hinsichtlich Schadstoffemissionen und Treibstoffverbrauch im Vergleich zu Tempo 50 folgende Werte:
– Stickoxide (NOx): -24 bis -32%
– Kohlenmonoxid (CO): +4 bis -3%
– Kohlenwasserstoff (HC): +1 bis -17%
– Verbrauch, Kohlendioxid (CO2): keine Veränderung bis -1%
Quelle: VCÖ
Mehr von Linz
OÖ im April mit niedrigster Arbeitslosenrate aller Bundesländer
Obwohl Oberösterreich als führendes Industrie- und Export-Bundesland von der Eintrübung der Konjunktur besonders betroffen ist, zeigt sich der Arbeitsmarkt in …
Weiteres Linzer Hochhaus-Projekt auf Schiene
Mit den beiden Hochhaus-Projekten Quadrill Tower (109m) und ganz aktuell den "Tanzenden Türmen" (94m) bekommt Linz zwei weitere Höhe-Punkte in …
5 Jahre Stadtrat Michael Raml: “Ich will 2027 Linzer Bürgermeister werden!”
2009 zog er mit 21 Jahren als jüngstes Mitglied in den Linzer Gemeinderat ein, seit 2019 ist Michael Raml als …