Jeder fünfte Hausarzt in Oberösterreich erreicht in den kommenden fünf Jahren das Regelpensionsalter. Und mit den Nachbesetzungen sieht es – trotz großem Bemühen aller Beteiligten – düster aus. Mittlerweile gibt es mehrere Kassenarzt-Stellen, wo sich trotz vielfacher Ausschreibung kein Nachfolger finden lässt. „Das ist erschreckend und ist für die medizinische Versorgung ein Riesenproblem“, sagt der Linzer Gesundheits-Stadtrat Michel Raml.
„Viele Mediziner nehmen ihre Tätigkeit lieber als Wahlarzt auf, weil sie hier unabhängiger sind.“ Durch den ständigen Zuwachs an Wahlärzten und der Verringerung der Anzahl der Kassenärzte sei es laut Raml nur logisch, dass sich immer mehr Personen Hilfe in den Ambulanzen der Krankenhäuser suchten: „Die Spitalsambulanzen werden somit zum Hausarzt-Ersatz.“
Ein weiteres Problem sei, dass 31 Prozent der Absolventen nach dem Medizinstudium nie als Arzt in Österreich tätig würden. „Wir haben deshalb schon mehrmals ein Heimat-Stipendium gefordert, falls sich Ärzte verpflichten, nach dem Studium in Österreich zu bleiben. Leider hat der Gesundheitsminister hier keine Maßnahmen gesetzt, obwohl das sogar im Regierungsprogramm steht“, so Raml.




























