Es klingt kurios, ist aber trauriger Ernst: Viele Busfahrer in Oberösterreich haben während ihrer Dienste keine oder nur sehr ungenügende Möglichkeiten, ihre Notdurft zu verrichten. „Wir hören immer wieder von Fällen, wo es auf der Strecke schlicht keine Toiletten gibt oder diese in einem bemitleidenswerten Zustand sind. Die Lösung kann nicht sein, dass sich die Fahrer:innen im Gebüsch erleichtern müssen“, sagt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida, Helmut Woisetschläger. Er fordert eine Verbesserung der Situation.
Wenn Fahrer erzählen, sie würden während des Dienstes kaum etwas trinken oder wie in anderen Bundesländern kürzlich sogar schon von Urinflaschen die Rede ist, müssen einerseits Unternehmen, andererseits aber auch die Politik endlich handeln, so Woisetschläger.
So fordert die Gewerkschaft vida, dass in den Ausschreibungs-Konditionen für Buslinien die Möglichkeit, eine adäquate Toilette aufzusuchen, zwingend vorgeschrieben werden muss. „Das wäre ein Teil der von uns schon lange geforderten „Knock out Kriterien“, das vom Land Oberösterreich umgesetzt werden soll. Kein Klo, kein Auftrag.“
Dass es aufgrund der Arbeitsbedingungen im Busverkehr einen Arbeitskräftemangel bei Lenkern gebe, brauche niemanden verwundern: „Unter solchen Voraussetzungen werden die Betriebe auch künftig schwer Leute finden“, sagt Woisetschläger.
Statt, wie ab 2024 Realität, die Buslenker auf die Mangelberufsliste zu setzen und Arbeitskräfte aus Drittstaaten anwerben zu wollen, müssen dringend Maßnahmen gesetzt werden, um das Berufsbild wieder attraktiver zu machen. „Dass die Kolleg:innen aufs Klo gehen können, ist da nur die unterste Anforderung, die eigentlich selbstverständlich sein sollte“, so Woisetschläger.
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