Am 1.1.2025 tritt in Österreich die neue Pfandverordnung in Kraft. Wer dann Getränke in PET-Flaschen oder Alu-Dosen kauft, bezahlt 25 Cent Pfand. Die heimischen Supermärkte richten sich bereits auf das neue System, das es in Deutschland schon seit 2005 gibt, ein. In einigen HOFER-Filialen werden die entsprechenden Räumlichkeiten und Automaten für den Probebetrieb bereits eingerichtet. So traurig es klingt, aber durch das neue System profitieren vor allem arme Menschen: Eine deutsche Studie zeigt, wie viel man durch das Sammeln von Flaschenpfand dazuverdienen kann – und wieviele Menschen sich durchs aktive Sammeln von Pfandgut etwas dazuverdienen.
Bereits seit 2005 wird in Deutschland flächendeckend Pfand auf Einwegflaschen kassiert – und es überrascht doch, wie viele Menschen auf diesen Zusatzverdienst offenbar angewiesen sind. Laut der Studie “Pfand gehört daneben“ suchen und sammeln 980.000 Personen aktiv Pfandflaschen – der Wert basiert allerdings auf einer Hochrechnung, die tatsächliche Anzahl dürfte um einiges höher liegen. Heruntergebrochen auf Österreich wären das um die 120.000 Personen, die sich aktiv auf die Suche nach Pfandgebinden und damit einen Zusatzverdienst machen. Und wieviel verdient man mit dem Sammeln von Pfandflaschen und -dosen pro Tag?
- Mehr als die Hälfte der Pfandsammler gaben bei der Studie an, bis zu 4 Euro pro Tag zu machen. Das Maximum des Ertrages liegt laut Studie im Schnitt bei 49 Euro/Tag. Das schaffen jedoch gerade mal 1% der Sammler.
- Für 28% ist Pfandsammeln die einzige Einkommensquelle (neben einer evtl. staatlichen Unterstützung).
- Weitere 26% der Befragten geben an, zwar einen Job zu haben, aber durch diesen nicht genug zum Überleben zu verdienen, daher sammeln sie zusätzlich Pfandflaschen.
Die Eckpunkte der österr. Pfandverordnung (Quelle: WKO):
- Dem Einwegpfand unterliegen alle Getränke in Kunststoffflaschen und Dosen mit einem Volumen von 0,1 bis maximal 3 Liter (ausgenommen sind aus hygienischen Gründen Milch und Milchmischgetränke).
- Die Pfandhöhe beträgt einheitlich 25 Cent (sowohl für Flaschen wie auch für Dosen, unabhängig von deren Größe).
- Es wird ein nationales Pfandsymbol eingeführt.
- Rücknahmeverpflichtung des Einzelhandels – hier wird unterschieden ob automatisiert oder manuell zurückgenommen wird:
- Automatisierte Rücknahme: es müssen alle bepfandeten Gebinde zurückgenommen werden.
- Manuelle Rücknahme: es müssen nur die den abgegebenen Gebinden (nach Packstoff und Größe) entsprechenden, und nur im üblichen Ausmaß, zurückgenommen werden (verkauft z.B. ein Unternehmen nur Getränke in 0,5 l Dosen, muss es auch nur 0,5 l Dosen retour nehmen).
- Online-Händler sind im üblichen Ausmaß rücknahmepflichtig, Versandhändler aus dem Ausland nehmen am Pfandsystem durch Benennung eines österreichischen Bevollmächtigten teil.
- Bei Verkauf aus Automaten muss eine Rückgabemöglichkeiten in zumutbarer Entfernung zu den Verkaufsautomaten gewährleistet oder ein Ausgleichbetrag entrichtet werden.
Quellen: www.wko.atwww.wko.at/ www.pfand-gehoert-daneben.de
Foto: Holzleitner
Mehr von Freizeit
April 2024 bringt Radler-Rekord auf der Nibelungenbrücke
Erfreuliche Zahlen liefert die Radzählstelle auf der Nibelungenbrücke, die nach einem fast zweijährigem technischen Ausfall nun wieder läuft: Bereits in …
Das LINZA stadtmagazin zum Online-Blättern
Bereits 47 Ausgaben des LINZA stadtmagazins sind im Print erschienen. Für Papier-Allergiker gibt's zusätzlich alle bisherigen Nummern auch zum Online-Durchblättern. …
Umbruch in der Hauptplatz-Gastronomie: Bereits fünftes Lokal “wackelt”
Die Gastronomie am Linzer Hauptplatz kommt nicht zur Ruhe. Jetzt steht mit dem Café Bruckner das bereits fünfte Lokal vor …