In die bald leerstehende alte Zentrale der RLB beim Südbahnhofmarkt soll die etwa 1000-köpfige Belegschaft des Neuen Rathauses ab 2030 für drei Jahre übersiedeln, weil die mächtige Beamtenburg am Brückenkopf Urfahr umfassend saniert werden soll. Neben den Kosten für die Sanierung, die wohl weit über 100 Millionen Euro liegt, wäre das nicht nur ein gewaltiger logistischer Aufwand, es würde auch einen enormen Betrag an Mietkosten nach sich ziehen. Doch es gäbe eventuell auch andere Standorte. „Fix ist: Es müssen auch andere Ausweichquartiere in Betracht gezogen werden. Sich blind und alternativlos auf eine Möglichkeit zu konzentrieren, wäre wohl auch die teuerste Lösung“, sagt LINZplus-Mann Lorenz Potocnik. So schlägt er vor, den riesigen Beamtenapparat für die Dauer des Umbaus auf mehrere kleinere Standorte zu verteilen. Das würde völlig neue Möglichkeiten eröffnen – „und etwas mehr Bürgernähe auch im räumlichen Sinn kann ebenfalls einen positiven Effekt haben.“
Design Center, Leiner, KIKA
„Nicht nur die alte RLB, auch die Sparkasse in Urfahr, das alte Postgebäude beim Bahnhof oder der leerstehende Leiner-Komplex im Makartviertel kommen in Frage. Sogar der KIKA in Urfahr oder das defizitäre und mit viel zu wenigen Veranstaltungen kämpfende Design Center könnte eine Alternative darstellen“, so Lorenz Potocnik. Das Design Center wäre tatsächlich ein spannender Standort – einerseits steht der Bau viele Tage im Jahr leer, er muss auch jedes Jahr mit einem Millionenbetrag bezuschusst werden und zudem wäre das Know How im Messebau vorhanden, um die entsprechenden technischen Voraussetzungen (Kojen) zu schaffen.
Mehrere kleinere Standorte
Potocnik regt an, auch zu überlegen, ob wirklich alle Mitarbeiter an einen Ort ziehen müssen. „Das Bürgerservice oder diverse Stellen mit hohem Bürgerkontakt etwa müssen nicht mit der Behörde oder der Stadtplanung unter einem Dach sitzen. Ein intelligentes Aufteilen wäre wahrscheinlich sogar ein Vorteil für die Abteilungen – und die Stadt.“
„Rathaus könnte freigespielt werden“
Die Suche nach Gebäuden für die Sanierungsphase sei „eine Chance für den Magistrat, das Neue Rathaus und die Stadtentwicklung. Es besteht ausreichend Zeit, diese Zwischennutzung für eine bessere Organisation, Verschlankung und Vereinfachung der Prozesse zu nutzen. So kann auch überlegt werden, ob bestimmte Abteilungen überhaupt im Neuen Rathaus sein müssen, oder (dauerhaft) in anderen Stadtteilen ansässig werden könnten“, so Potocnik, der glaubt, dass in der Sanierung des Rathauses auch eine organisatorische und städtebauliche Chance stecke, die genutzt werden sollte. „Das Rathaus selbst könnte dadurch freigespielt und mit neuen Nutzungen, die sich zum Beispiel besser mit den Terrassen vereinen lassen, wie ein Kindergarten, kombiniert werden.“





























