Erholungssuchende an der Donau haben es schon mitbekommen: Die Anzahl an „auffälligen“ Motorbooten auf der Donau ist gestiegen, Motorengeräusche, Wellenschlag und das Anlegen in Naturzonen und Flachwasserbereichen sorgen für Ärger. Besonders arg betroffen ist die Pleschinger Badebucht unterhalb des Pleschingersees. Bis zu zehn Boote ankern dort oft mit wenig Rücksicht auf Badegäste und Hundebesitzer, die den Ort als einen der wenigen Uferbereiche zum Plantschen mit ihren Vierbeinern nutzen.
Am Wörthersee etwa ist das Motorbootfahren streng reglementiert, es darf nur eine bestimmte Zahl an Booten überhaupt auf dem See fahren; am Attersee sind im Juli und August Motorboote mit Verbrennungsmotor verboten. Auf der Donau herrscht hingegen beinahe Wildwest: Jeder darf hier mit dem Motorboot fahren, Voraussetzung ist das „Schiffsführerpatent 10m“ (Kosten inklusive Prüfungsgebühren: etwa 600 Euro) oder eine höhere Berechtigung. Damit kann man dann Motorboote mit uneingeschränkter Motorleistung (PS-Limit gibt es keines) bis zu einer Bootslänge von 10 Metern auf Seen, Flüssen und Wasserstraßen führen. Ein generelles Geschwindigkeitslimit gibt es auf der österreichischen Donau nicht, die 100km/h-Grenze ist für herkömmliche Motorboote meist kein Problem.
Es gibt zwar gewisse Regeln wie ein Wellenschlagverbot auf Teilen der Linzer Donau – was höhere Geschwindigkeiten eigentlich explizit ausschließt. Auch das wilde Anlegen in Flachwasserbereichen ist ein Kritikpunkt. Die viadonau hat in den letzten Jahren viele solcher Zonen im Rahmen des Donau-Renaturierungsprogramms geschaffen, das verleitet Freizeitkapitäne, hier anzulegen und zum Baden zu stoppen – sehr zum Leid nicht nur der Tierwelt, sondern auch vieler Erholungssuchender.
Auf der oberösterreichischen Donau gibt es 23 offizielle Bootsanlegestellen, der vielgenutzte Flachwasserbereich in Plesching gehört nicht dazu – im Gegenteil: Das Gebiet wurde erst kürzlich weiter renaturiert und mit einem Ruhezone- und Rückzugsbereich für Amphibien und als Laichgebiet ausgestaltet.
Ein weiteres Ärgernis: Einige dieser Motorboote sind mit Musikanlagen ausgestattet, deren Lautstärke selbst von mitten auf der Donau bis herüber aufs Ufer dringt und selbst den lauten Motorenlärm übertönt. Kontrolliert werden offensichtlich weder das Wellenschlagverbot noch das wilde Anlegen in den Flachbereichen. Kein Wunder: Die Wasserpolizei in Linz ist nur mit einem Boot ausgestattet, eine flächendeckende Kontrolle der vielen Freizeitkapitäne ist schon personell kaum möglich.
Foto: zVg





























