Am Wiener Naschmarkt wird im November eine große Markthalle eröffnet, die den gesamten Markt beleben und auf ein neues Level heben soll. Auch in Linz gab es bereits 2017 eine ähnliche Idee mit dem Südbahnhofgebäude. Zuletzt wurde 2022 eine Umsetzung des Projekts bis 2027 versprochen. Alleine: Es wird wie so vieles nicht umgesetzt, weil das Geld an allen Ecken und Enden fehlt.
„Das ehemalige Pferdeeisenbahn-Gebäude am Südbahnhofmarkt soll wieder zu einem florierenden Treffpunkt werden.
Das Gebäude soll in die bestehenden Marktflächen integriert werden und als Markthalle eine zusätzliche Attraktion schaffen.“, hieß es 2017 seitens der SPÖ. Tatsächlich realisiert wurde aber nichts.

2021 kam der damalige Marktreferent Bernhard Baier mit derselben Idee daher. „Die Idee der Markthalle ist lebendiger denn je“, so Baier in den OÖN. Damals wurde das Südbahnhofmarkt-Areal um 2 Millionen Euro saniert, das alte Bahnhofsgebäude jedoch nicht. Der schon damals als „Ankündigungsweltmeister“ bekannte Baier versprach rund um den anlaufenden Bürgermeister-Wahlkampf 2021 eine Umsetzung der Markthallen-Idee bis 2027. Ernst meinte er es aber offensichtlich auch nicht, denn nach der Wahl war von der Markthalle keine Rede mehr.
Obwohl ähnliche Hallen weltweit funktionieren und ein echter Frequenzbringer sind, ist aufgrund der finanziellen Lage der Stadt Linz heute eine Umsetzung weiter entfernter denn je, sie wird damit wohl auch im nächsten Wahlkampf nicht mehr auftauchen. Schade, denn diese Halle könnte dem mit Frequenzproblemen kämpfenden Südbahnhofmarkt endlich die lang ersehnte Aufwertung bringen.
Das noch schwerer verschuldete Wien schafft es hingegen, ein ähnliches Projekt zu verwirklichen: Am Naschmarkt wird am 21. November eine große Markthalle eröffnet, die als neues wettergeschütztes Zentrum des Areals dienen soll. 13 Standler werden hier eine dauerhafte Bleibe finden.
In Summe nimmt die Stadt Wien für die gesamte Umgestaltung des Naschmarktgeländes (inklusive Schaffung eines Parks) 27,7 Millionen Euro in die Hand – in Linz ist an solche Summen nicht zu denken – im Gegenteil: Sogar die dringend nötige Sanierung der Bodenpflasterung des Südbahnhofmarktgeländes muss laut Vzbgm. Martin Hajart aus Kostengründen nach hinten verschoben werden.
Info
Das historische Pferdeeisenbahngebäude wurde im Jahr 1836 erbaut. Ursprünglich nur als Pferdestall gedacht, wurde es 1854 zum heutigen Erscheinungsbild umgestaltet. 1877 kaufte die Stadt Linz das Haus. Es ist das letzte erhaltene Betriebsgebäude des ehemaligen Bahnhofes der Pferdeeisenbahn (Südbahnhof). Baumeister war Friedrich Sighartner, Bauherr die Betriebsdirektion der k.k. priv. ersten Eisenbahn. 1985 wurde das Gebäude generalsaniert. An der Front zum Marktplatz wurde das Gebäudeniveau gesenkt und eine kleine Parkanlage geschaffen. Hier wurde 1985 ein Trinkbrunnen errichtet, ein Geschenk des Bürgermeisters der Partnerstadt Berlin-Charlottenburg.





























