Endlich traut sich einer aus der Deckung: Am heutigen 11.11. verkündete die LINZ AG, dass sie den Spuk mit der Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit nicht mehr länger mitmacht. Grund sind die hohen Kosten. So muss etwa für die Neujustierung der Sanduhren in den Saunen der LINZ AG Bäder jährlich ein mehrstelliger Betrag aufgewendet werden, das fällt ab sofort weg. Es gibt aber noch weitere Gewinner diese Regelung.
„Na endlich“, ist Bade-und Saunameister August Fleischanderl vom Linzer Parkbad erleichtert. „Jedes Jahr im März und im Oktober haben wir den Sand von über 500 Sanduhren in unseren Saunen tauschen müssen, das war extrem aufwändig.“
Für die Winterzeit muss bekanntlich ein gröberer Sand eingefüllt werden, damit dieser um exakt eine Stunde langsamer durch die Engstelle rinnt und die Verweildauer in der Sauna korrekt angibt. Verwendet wird dabei fein gemahlener Mühlviertel Granit.
Das selbe Spiel folgt dann Ende März, wenn wieder der besonders feine und rieselfreudige „Jesolo-Sand“ in die Uhren hineinkommt: „So machen wir die einstündige Zeitumstellung jedes Mal perfekt wett, die Saunagäste sind zufrieden, Weil sie ja sonst 1 Stunde und 15 Minuten in der Sauna sitzen müssten, Das kann man ja keinem zumuten. Für uns Saunameister war es aber immer ein Horror, weil wir dafür jedes Mal knapp 400 Mannstunden aufwenden müssen. Bei jeder Zeitumstellung schlitterte deswegen mindestens ein Kollege für mehrere Wochen in ein Burnout“, so Kevin Fleischanderl, den Parkbad-Stammgäste liebevoll „Fleischi“ nennen.
Bim-Stau aufgelöst!
Das ist aber nicht die einzige sinnvolle Erleichterung, denn auch im Straßenbahn-Linienverkehr erfolgt eine wichtige Neuerung: Die letzte Nacht-Bim, die bekanntlich um 3:00 Uhr ab fährt, riss durch die Zeitumstellung auf 4:00 Uhr jedes Mal eine ganze Stunde Verspätung auf, was für komplette Konfusion im Linienbetrieb sorgte, weil auch die nachfolgenden Straßenbahnen, die bereits auf Winterzeit umgestellt waren, Auf die „Sommerzeit“-Straßenbahn auffuhren. „Es dauerte jedes Mal gut zwei Tage, bis wir den Straßenbahnstau entwirrt hatten“, sagt LINZ AG-Fahrdienstleiter Klaus Luegner.

Black Wings Linz ohne Winterzeit-Umstellung endlich wieder in der Erfolgsspur
Nutznießer sind auch die Black Wings in der LINZ AG Eis Arena: Künftig wird die Matchuhr in der Eishalle Ende Oktober nicht mehr um eine Stunde zurückgestellt. Für die Wings ist diese Maßnahme für den Spielbetrieb essenziell, dauert ein Eishockey-Match doch bekanntlich 3×20 Minuten. Die Spielzeit hätte sich sonst extrem verkürzt, Torerfolge und Siege, aber auch Niederlagen wären praktisch unmöglich geworden. Das Ergebnis ist erfreulich: Die Wings haben seitdem mehrere Male gewonnen und den letzten Tabellenplatz hinter sich gelassen.
PS: Schönen Start in die heutige Faschingssaison 😉





























