Mit einem „Dekret über die Errichtung der Pfarre Linz-Süd“ wurden 13 Pfarren und Seelsorgestellen im Linzer Süden über die Fusion zu einer Großpfarre mit 1. Jänner 2026 informiert. „Alle Rechte und Pflichten gehen auf die Pfarre Linz-Süd über“, heißt es im Schreiben des Bischofs an die Pfarren, Die bisherigen Pfarrer werden zu „Hilfspfarrern“ herabgestuft, die dem neuen gesamtverantwortlichen Pfarrer Thomas Schawinski unterstehen. Die im Dekret aufgelisteten Zahlen belegen den Schrumpfungsprozess der römisch-katholischen Kirche. Ob ein massives Zurückfahren des Angebots und der Betreuung in den Pfarren vor Ort diesen Trend stoppt, scheint allerdings fraglich.
„In den zurückliegenden 20 Jahren ist immer deutlicher geworden, dass die gegenwärtigen Pfarrstrukturen immer weniger in der Lage sind, die Seelsorge und den Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche im gesamten Gebiet des derzeitigen Dekanats Linz-Süd angemessen sicherzustellen und dauerhaft zu ermöglichen“, heißt es im Dekret des Bischofs Manfred Scheuer.
Aber das Gegenteil scheint der Fall zu sein, denn die zu betreuenden Katholiken werden anzahlsmäßig immer weniger, was aber nicht an der schlechten Arbeit der Pfarren, sondern schlichtweg an der demographischen Entwicklung und am Zuzug von Bevölkerungsgruppen mit einem anderen oder gar keinem Glaubensbekenntnis ausgestattet sind.

So ist die Anzahl der Katholiken im neuen Dekanat Linz-Süd innerhalb der letzten 50 Jahre von 85.416 auf nur noch 31.258 Gläubige/Mitglieder gesunken – ein Minus von mehr als 63 Prozent. Bei den Sonntagsgottesdiensten sank die Besucherzahl von durchschnittlich 15.684 (1974) auf 1.564 im Vorjahr (minus 90 Prozent).
Besonders dramatisch der Absturz bei den Taufen: Deren Zahl sank seit 1974 von 706 auf 13 (!) – oder 98 Prozent weniger. Die Anzahl der Trauungen in den Pfarren sank von 194 auf nur mehr 13. Ob eine weitere Reduktion des ohnehin schon stark reduzierten Angebots und eine Fusionierung zu einer (unpersönlichen) Großpfarre ist, scheint zweifelhaft. Vielmehr wird sich der Abwärtstrend wohl noch weiter verstärken.





























