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Ist die Energiewende eine Harakiri-Aktion?

5. April 2023
in Klima, Politik
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Neue Windräder sollen in Oberösterreich entstehen, dazu soll es eine Offensive in Sachen Photovoltaik geben, um den Anteil an erneuerbaren Energien bei der Stromproduktion bis 2030 von 77 auf 90 Prozent zu steigern. 2040 soll Oberösterreich sogar komplett „klimaneutral“ unterwegs sein. Die Wahrheit hinter diesen ambitionierten Plänen wird aber nicht ausgesprochen: „Diese Ho-Ruck-Vorgehensweise schadet den Menschen und dem Industrieland Oberösterreich enorm“, sagt MFG-Bundesparteiobmann Joachim Aigner. Solange die nötigen Speichertechnologien nicht verfügbar sind, gleiche das Abschalten fossiler Kraftwerke und deren Ersatz durch Wind- und Solarenergie einer Harakiri-Aktion.

Bis 2030 müssen laut dem offiziellen Regierungsprogramm des Bundes die Erträge aus der Windenergie um 143 Prozent und aus der Photovoltaik sogar um 550% gesteigert werden – das ist mehr als ambitioniert. Der Teufel steckt aber im Detail: In einem durchschnittlichen Jahr summieren sich im Flächenmittel über Oberösterreich rund 1.600 Sonnenstunden – das sind etwa 4,4 Stunden pro Tag, der bekanntlich aber 24 Stunden dauert – und so lange muss auch eine verlässliche Stromproduktion gewährleistet sein. Der Wind ist ebenso kein verlässlicher Stromerzeuger. Damit ist klar: Ohne entsprechende Begleittechnologien ist die Energiewende ein Hasardspiel.

„In einem durchschnittlichen Jahr summieren sich im Flächenmittel über Oberösterreich rund 1.600 Sonnenstunden – das sind etwa 4,4 Stunden pro Tag.“

Dipl.-Ing. Dr. Martin Steiner vom unabhängigen wissenschaftlichen Beirat sagt: „Für jede Energieeinheit aus einer Windkraft- und aus einer PV-Anlage brauchen wir im selben Ausmaß ein herkömmliches, konventionelles Backup-Kraftwerk – im Besonderen schnell regelfähige Kraftwerke wie Gas- oder Pumpspeicherkraftwerke, um die Netzstabilität aufrecht erhalten zu können. Dies ist zwingend erforderlich, solange keine anderen geeigneten Übergangstechnologien und/oder keine geeigneten Speichertechnologien vorhanden und auch nicht installiert sind.“

„Hohe Energiekosten und eine CO2 Besteuerung treffen zuerst die sozial Schwachen und schaffen Armut.“

Alleine diese zwingend nötige Redundanzhaltung von Kraftwerken und den dafür zusätzlichen Leitungsausbau verteuert den Preis für Strom. Länder wie Deutschland und Dänemark haben daher bereits jetzt die höchsten Stromkosten in der EU. Hohe Energiekosten und eine CO2 Besteuerung treffen zuerst die sozial Schwachen und schaffen Armut. Ebenso wird der Mittelstand geschwächt, Betriebe können bei hohen Energiekosten schwer kostendeckend produzieren und müssen schließen oder in das Ausland abwandern – Deindustrialisierung wäre die Folge.

MFG-Bundesparteiobmann Joachim Aigner.

Verlässlichkeit in der Versorgung ist Pflicht
Die Energiewende macht Sinn, sie funktioniert aber nur, wenn es eine Übergangstechnologie und ausreichend gut erforschte, erprobte und installierte Speichertechnologien gibt, um die Zeiten ohne Wind und Sonne verlässlich überbrücken zu können. Vom Stahlwerk der voestalpine, über die Züge der ÖBB, die öffentlichen Verkehrsmittel, Krankenhäuser und natürlich die privaten Haushalte – sie alle kommen mit möglicherweise willkürlichen „Strompausen“, Abschaltungen oder temporären Stromeinteilungen nicht über die Runden. Klar ist: Solange keine leistungsstarken Speicherkapazitäten vorhanden sind, muss man wohl oder übel auf jene Energieproduktion zurückgreifen, die verlässlich und kostengünstig rund um die Uhr Energie liefert.

Es geht nicht ohne Kohle und Gas
Joachim Aigner: „Wie kann eine angebliche Wirtschaftspartei wie die ÖVP so populistisch handeln, wenn nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Klein- und Mittelbetriebe noch mehr leiden und die Industrie gezwungen wird, ins Ausland abzuwandern? Unsere Politiker handeln nicht im Dienste des Volkes, sondern im Auftrag des World Economic Forums, dessen Agenda es ist, die Industrieländer Europas zu zerstören.“

„Sicherheit zuerst„
Aigner und MFG fordern daher unter dem Motto „Sicherheit und leistbare Energie zuerst“ ein Überdenken der viel zu schnellen und unüberlegten Handlungsweise der Landespolitik. Entsprechende Übergangstechnologien und ausreichend durchdachte Speichermöglichkeiten fehlen derzeit völlig. Aigner: „Ein Schritt nach dem anderen. Nur wenn wir Wind- und Solarenergie in einem entsprechenden Umfang und kostengünstig speichern können, ist die Energiewende ohne Kollateralschäden an der Bevölkerung und der Wirtschaft zu schaffen.“

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