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Linzer Hauptplatz: EU-weiter Wettbewerb für Uplifting gestartet

6. Dezember 2024
in Linz
Unendliche Stein-Weiten: der Linzer Hauptplatz

Unendliche Stein-Weiten: der Linzer Hauptplatz

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Ein EU-weiter, einstufiger Wettbewerb soll den Linzer Hauptplatz attraktiver und „aufenthaltswerter“ machen. Als größter innerstädtischer Platz des Landes spielt der Hauptplatz eine wesentliche Rolle im öffentlichen Leben von Linz – als Treffpunkt für Bewohner, als Veranstaltungsort für Märkte und Feste sowie als wichtiger Knotenpunkt im städtischen Geschehen. „Wir möchten einen Platz schaffen, der die vielfältigen Bedürfnisse der Linzerinnen und Linzer in den Mittelpunkt rückt und die Zugänglichkeit für Menschen mit Beeinträchtigungen verbessert“, sagt der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer.“ Mit diesem Wettbewerb wollen wir Ideen für einen hochwertigen Raum entwickeln, der den Charakter des Platzes und seiner Umgebung aufgreift und bereichert.“

Die Stadt Linz lädt Architekten sowie Landschaftsplaner ein, sich am offenen Wettbewerb zur Neugestaltung dieses markanten Platzes zu beteiligen. Der Realisierungswettbewerb wird als EU-weiter, einstufiger Wettbewerb ausgeschrieben und bietet kreativen Köpfen die Gelegenheit, städtebaulich und architektonisch anspruchsvolle Vorentwurfskonzepte zu entwickeln.  Bis 26. November 2024, haben Teilnehmer über einen Zeitraum von mehr als acht Wochen Zeit, ihre Konzepte einzureichen. Für die Umsetzung des Wettbewerbsergebnisses ist ein Gesamtbudget von 3,8 Mio. Euro vorgesehen. Das Preisgericht entscheidet am 7./8. Jänner 2025 über die Einreichungen. Als Preisgelder winken  Beträge von 22.400 Euro für den Sieger, 16.800 Euro für den Zweitplatzierten und 14.000.- für das drittbeste Projekt.

Thematischen Schwerpunkte des Wettbewerbs sind

    • Erhöhung der Aufenthaltsqualität
    • Einrichtung einer Fußgängerzone, deutliche Reduktion der Flächen für den fließenden und den ruhenden Verkehr, Verbesserung der Rahmenbedingungen für sanfte Mobilität
    • Teilentsiegelungen von Flächen und Baumpflanzungen
    • Verbesserungen des Stadtklimas und des thermischen Komforts
    • Schaffung eines einheitlichen, gestalterisch zusammenhängenden Platzes
    • Weiterentwicklung von Nutzungskonzepten
    • Sicherung ausreichend großer Flächen für Märkte, Gastronomie, Veranstaltungen, kulturelle Angebote
    • Schaffung konsumfreier Aufenthaltsbereiche
    • Herstellung der Barrierefreiheit
    • ressourcenschonender Umgang mit dem Bestand hinsichtlich Wiederverwendung von Materialien, Erhalt funktionierender Zonen
    • Erneuerung der Beleuchtung

Der 14.665 Quadratmeter große Hauptplatz (das entspricht fast zwei Fußballfeldern) wird vielseitig genutzt und bietet Raum für Märkte, Gastronomie, Veranstaltungen und kulturelle Angebote. Ziel des Wettbewerbs ist es, Vorschläge zur Neugestaltung der Platzfläche sowie Ideen zur Umgestaltung des Übergangsbereichs zur Nibelungenbrücke zu erarbeiten. Der Fokus liegt darauf, die Aufenthaltsqualität zu steigern, konsumfreie Bereiche zu schaffen und das Stadtklima sowie den Komfort etwa durch zusätzliche Bäume oder Teilentsiegelung von Flächen zu verbessern.

Für den Wettbewerb hat die Stadt Linz eine international besetzte Jury zusammengestellt, die Vertreter aus verschiedenen Bereichen und Institutionen vereint. Externe und interne Experten aus relevanten Fachbereichen begleiten den Prozess und bringen ihre fachliche Expertise in die Entscheidungsfindung ein. Dabei erhält die Stadt auch beim Wettbewerbsverfahren Unterstützung von der ZT-Kammer für Architekten.

Der Linzer Hauptplatz im Jahr 1930 (Foto: Archiv der Stadt Linz)

Über den Linzer Hauptplatz
Der Hauptplatz ist der zentrale und bedeutendste Platz der Landeshauptstadt Linz. Er wurde in seiner heutigen Größe mit 60 mal 200 Metern im 13. Jahrhundert durch die Babenberger angelegt und zeugt von der Absicht, Linz zu einer bedeutenden Handelsstadt zu machen. Der Hauptplatz diente in erster Linie Marktzwecken, war aber auch seit jeher als Festplatz angelegt und gehört damit zu den größten Stadtplätzen Österreichs.

Die begrenzende Bebauung dieses großen Stadtplatzes bewirkt eine saalartige Geschlossenheit. Die Schwibbögen über den schmalen Gassen, die zum Hauptplatz führen, verstärken diesen geschlossenen Eindruck. Die am Hauptplatz befindlichen Häuser stammen mehrheitlich aus dem Mittelalter und wurden im Barock weitergebaut oder überformt. Charakteristisch sind die Breiterker im 1. Obergeschoß, welche ab den 1970er Jahren aus architektonischen und stadtgestalterischen Gründen sukzessive freigelegt wurden.

Im Zentrum des Platzes befindet sich die 1728 eingeweihte Dreifaltigkeitssäule, die aus Dankbarkeit für die Befreiung von Pest, Kriegsgefahren und der Bewahrung vor Feuerbrunst errichtet wurde. Im südlichen Bereich vor der Klosterstraße befindet sich der Neptunbrunnen aus dem Jahr 1685. Er wurde zwischenzeitlich entfernt und eingelagert und erst nach Anlage der Fußgängerzone am Hauptplatz 1979 wieder am ursprünglichen Standplatz aufgestellt.

Der Hauptplatz war von jeher kein ebener Platz. Mit der Öffnung des Platzes nach Süden (durch die Abtragung des Schmidtors und der Barbakane im 19. Jahrhundert) und der Errichtung einer Eisenbrücke über die Donau (1870-72) kam es zu Niveauveränderungen. Außerdem verlor der Platz viel von seiner Geschlossenheit. Mit der Errichtung der Nibelungenbrücke und der starren neoklassizistischen Brückenkopfgebäude während der NS-Diktatur kam es neuerlich zu einer Veränderung der Geländesituation am Hauptplatz, vor allem, weil er nun nicht mehr zur Donau abfiel.

 

 

 

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