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Kassasturz in der LIVA zeigt hohen Zuschussbedarf

Linzer Veranstaltungsgesellschaft kommt nicht zur Ruhe / Sonderzuschuss von 1,5 Mio. Euro nötig

28. Februar 2025
in Land, Linz, Politik
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Die finanziellen Turbulenzen des Vorjahres hinterlassen gravierende Spuren: Die LIVA benötigt einen Sonderzuschuss von rund 1,5 Mio. Euro. Aufsichtsratsvorsitzender Meinhard Lukas legte dazu einen kritischen Bericht vor, der erhebliche Defizite in den Strukturen und Prozessen der LIVA aufzeigt. Einhelliger Tenor: Der begonnene Reformprozess muss konsequent und transparent fortgesetzt werden.

Die „LIVA-Affäre“ prägte 2024 und führte dazu, dass Bürgermeister Dietmar Prammer und der Aufsichtsrat eine umfassende Neuaufstellung einleiteten. In einer ersten Phase wurden Vorwürfe gegen frühere Verantwortliche untersucht und ein neuer Führungsprozess gestartet.

Ein aktueller Kassasturz zeigt ein Defizit von 1,68 Mio. Euro und erstmals ein negatives Eigenkapital von 310.000 Euro. Hohe Beratungskosten, Kostenüberschreitungen und steigende Personalausgaben sind maßgebliche Faktoren. Besonders problematisch ist der Umgang mit Überstunden: Zeitguthaben wurden über Jahre unzureichend bilanziert, was nun erhebliche finanzielle Folgen hat.

Ohne Sonderzuschuss droht die Insolvenz, weshalb eine Fortbestehensprognose erstellt wurde. Bürgermeister Prammer stellt Unterstützung in Aussicht, fordert aber eine konsequente Reform der LIVA. Neben finanzieller Stabilität müssen Prozesse und Strukturen erneuert werden. „Wir müssen jetzt alle gemeinsam die Ärmel hochkrempeln und einen wirklichen Umschwung schaffen. Es geht dabei auch um die Haltung jedes Einzelnen und die Unternehmenskultur. Dabei wird es auch externe Expertise brauchen“, erklärt Lukas. „Ich bin sicher, dass Management und Belegschaft der LIVA wissen, worauf es jetzt ankommt. Diesen Umschwung werden wir auch durch eine externe Beratung unterstützen“, so Prammer. 

ÖVP: „Zustimmung nur bei voller Transparenz“
„Es ist mir völlig schleierhaft, wie so etwas passieren kann. Das Vertrauen wird weiter massiv erschüttert“, sagt ÖVP-Klubobfrau Michaela Sommer. Um das Budgetloch entsprechend füllen zu können, soll die Stadt Linz nun rund 1,5 Millionen Euro zuschießen: „Dafür braucht es einen Beschluss im Gemeinderat. Eine Zustimmung wird es vonseiten der ÖVP aber nur geben, wenn man sich endlich zu einer völligen Transparenz entschließt und alle Fakten auf den Tisch kommen. Das betrifft vor allem auch die Beratungs- und Rechtsanwaltskosten. Man muss sich ja tatsächlich die Frage stellen, wie viele Leichen eigentlich noch im Brucknerhauskeller liegen“, so Sommer.

„Wer übernimmt die Verantwortung?“
Und Lorenz Potocnik von Linzplus sagt: „Im Brucknerhaus ist wieder einmal die Kacke am dampfen. Wir schlagen uns mit Lugers Erbe, systematischer SPÖ-Freunderl- und Misswirtschaft und struktureller Korruption herum. Was willst du da noch sagen? Wer übernimmt dafür die Verantwortung? Der ehemalige Bürgermeister, der immer noch von der Stadt bezahlt wird? Der gefeuerte Kerschbaum? Der neue Bürgermeister? Oder doch wieder einmal die Bevölkerung, indem die millionenschweren Löcher durch die öffentliche Hand gestopft werden?“ Potocnik sieht eine weitere mögliche Baustelle: „Ich glaube, dass es zum Beispiel im Designcenter auch nicht besser aussieht. Dort werkt immer noch derselbe Geschäftsführer, der auch in der LIVA mitverantwortlich war. Auch dort wird noch einiges hochkommen, was aktuell noch unterdrückt wird.“

„Kultur nicht um jeden Preis“
„Kultur ist eine wichtige Säule unserer Gesellschaft. Sie darf auch etwas kosten, aber nicht jeden Preis. So kann es jedenfalls nicht weitergehen“, sagt der Linzer FP-Chef Stadtrat Michael Raml zum neuerlichen millionenschweren Finanzloch in der LIVA. Raml kündigt an, gemeinsam mit seiner Gemeinderatsfraktion den Fortbestand des Brucknerhauses sichern zu wollen. Die Freiheitlichen fordern jedoch „eine sorgfältige Auswahl der nächsten Geschäftsführung, bei der sowohl ein publikumswirksames Programm als auch eine ausgewogene Finanzierung im Sinne der Linzer gesichert sein muss. Wir können nicht jedes Mal Feuerwehr spielen“, so Raml in einer ersten Stellungnahme.

 

 

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