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Mühlkreisbahn-Durchbindung fix: Steinkellner erteilt Straßenbahn-Lösung nach Rottenegg eine Abfuhr

15. November 2017
in Linz
Infrastruktur-Landesrat Günter Steinkellner

Infrastruktur-Landesrat Günter Steinkellner

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Am 11. Dezember 2016 startete das neue S-Bahn System mit den Linien S1 bis S5. Der Zuspruch: umwerfend. Im ersten Jahr gab es bereits ein Plus von sieben Prozent. Auch die Planungen für die Mühlkreisbahn seien laut Verkehrslandesrat Günther Steinkellner auf Schiene: „Unverständlich“ sei jedoch, dass Linz nun am Beschluss für die Durchbindung zum Hauptbahnhof rüttle. In der Landeshauptstadt denkt man bekanntlich wieder einmal laut über eine Straßenbahn nach Rottenegg als Ersatzlösung nach. Auch das Hantieren mit allerlei Kosten und Zahlen sei „unseriös“, weil viele Punkte noch offen seien.

Seit 11. Dezember 2016 fährt auch die S-Bahn in Oberösterreich. Der Betrieb auf den vorerst fünf Linien (Garsten, Wels, Pregarten, Kirchdorf, Eferding) führt in effizienter Taktung zum zentralen Knotenpunkt in den Linzer Hauptbahnhof. „Die Einführung des S-Bahn-Systems war ein wichtiger Schritt für einen zukunftsfähigen und attraktiven öffentlichen Verkehr im Zentralraum. Die Fahrgäste profitieren klar vom neuen System und wir erwarten uns auch deutliche Zuwächse in den nächsten Jahren“, so Steinkellner. Bereits im ersten Jahr gab es ein Fahrgastplus von 400.000 Personen (+7%). Besonders stark bemerkte man den Trend zum Zugfahren beim Verkauf von Monatskarten: Hier gab es sogar einen Zuwachs von elf Prozent.

Abfuhr für Straßenbahn-Lösung nach Rottenegg
Ende 2016 wurde vom renommierten Schweizer Unternehmen Metron eine Systemstudie zur Zukunft der Mühlkreisbahn der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Mühlkreisbahn soll demnach mit Zwei-System-Fahrzeugen als S6 über die neue Eisenbahnbrücke und die neue Linzer Schienenachse in den Hauptbahnhof Linz eingebunden werden. Welche Triebwagen durch Linz rollen werden, ist laut Steinkellner noch offen. Mit den bestehenden ÖBB-Garnituren wäre das jedoch aufgrund der EU-Crashnormen nicht möglich.
„Unverständlich“ sei für Verkehrslandesrat Günther Steinkellner, dass nun am Beschluss für diese Lösung gerüttelt werde. In Linz liebäugelt man jetzt trotz gültigem Beschluss jetzt wieder mit einer Straßenbahn nach Rottenegg, obwohl diese technisch gar nicht machbar sei: Man müsste die zweigleisige Trasse zwischen Linz und Ottensheim drei Meter weit in die Donau hinein auskragen, schon wegen der dortigen Hochwassergefahr sei das unmöglich, so Steinkellner.

Linzer Zahlenspielereien nur „Schätzungen“
Auch das Hantieren mit allerlei Zahlen zu den Kosten kann Steinkellner nicht nachvollziehen. Die von Bürgermeister Klaus Luger genannten 85 bis 90 Millionen Euro Mühlkreisbahn-Zusatzkosten für die zweite Schienenachse seien bestenfalls Schätzungen: „Ich würde vorsichtig sein, bereits jetzt Zahlen zu nennen, wenn wir weder Anzahl noch Größe der Haltestellen kennen.“ Bekanntlich prüft der Landesrechnungshof das Projekt derzeit auf Optimierungen.

Das S-Bahn-Netz im Linzer Zentralraum mit der Mühlkreisbahn als verbindendes Element
Das S-Bahn-Netz im Linzer Zentralraum mit der Mühlkreisbahn als verbindendes Element

S-Bahn-Tag am 16. Dezember
„Auch heuer dürfen wir den Kunden und Fahrgästen, die das S-Bahn-System bereits nutzen oder auch kennenlernen möchten, ein frühzeitiges Weihnachtspräsent machen“, so Landesrat Steinkellner zum „S-Bahn-Tag“ am 16. Dezember. An diesen Einkaufs-Samstag fahren alle fünf S-Bahn-Linien kostenlos. Steinkellner: „Eine perfekte Möglichkeit, die Vorzüge des öffentlichen Verkehrs kennenzulernen und vielleicht ganz umzusteigen.“

Zukünftig im 15-Minuten-Takt nach Wien
Zum Renner entwickelte sich auch die Zugverbindung nach Tschechien, wo es im ersten Halbjahr 2017 einen Passagierzuwachs von sagenhaften 70 Prozent zu verzeichnen gab.
Die Bahnoffensive in Oberösterreich geht aber auch abseits des S-Bahn-Betriebs weiter: Mit dem Start des neuen Fahrplans (10. Dezember) stehen 30.000 zusätzliche Zugkilometer zur Verfügung. „Dadurch wird ein Gewinn für Kunden des öffentlichen Nahverkehrs generiert“, so Steinkellner.
Ein ganz besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Westbahnstrecke: Dank des zusätzlichen Angebots der Westbahn kann man künftig im 15-Minuten-Takt nach Wien rollen. Zudem gibt es einen neuen Morgen-Direktzug zum Flughafen Wien mit Ankunftszeit 5:57 Uhr – rechtzeitig zur großen Morgenabflugwelle.

 

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