Nicht ganz durchdacht ist das heuer eingeführte Einweg-Pfandsystem: Einweg-Getränkeflaschen aus Glas sind laut Verordnung von der 25 Cent-Pfandpflicht ausgenommen. Handel und Produzenten haben diese Lücke erkannt und überschwemmen den Markt mit Aktionen und Sonderangeboten. Im Sinne des Erfinders – oder besser gesagt der Umwelt ist das freilich nicht…
Sie sind seit Monaten der absolute Umsatzbringer: 0,33l-Einweg-Bierflaschen, die mittlerweile alle großen Marken und Handelsketten im Angebote haben. Und es vergeht kein Wochenende, an dem dieses Produkt nicht mit aggressiven Preisen in Verbindung mit Mindestabnahmemengen von 24 Stück in den Handel gedrückt wird. 50%-Rabatte und Aktionspreise ab 54 Cent pro Flasche sind mittlerweile durchaus üblich.
Der Clou: Mit Pfand sind die smarten 0,33l-Bierflaschen mit dem praktischen Drehverschluss nicht belegt, 0,5l-Mehrwegbierflaschen aber sehr wohl. Die Einwegflasche aus Glas ist davon ebenso ausgenommen wie Tetrapacks, andere Getränkeflaschen für flüssige Lebensmittel, Milch und Milchmixgetränke.
Das Ergebnis: Die Flaschen werden in Massen produziert und verkauft, während die Pfandgebinde-Verkaufszahlen stagnieren. Zusätzliches Problem: Ohne Pfand wird weiter wild entsorgt, die Einwegflaschen stellen durch die Splittergefahr ein weit größeres Risiko für spielende Kinder, Badegäste oder Hunde dar als Dosen und landen in enormer Zahl in der „freien Wildbahn“. Warum der Gesetzgeber diese Lücke weit offen gelassen hat: Unverständlich.




























