„Im Sozialressort haben wir es mit großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu tun: Die Alterung der Gesellschaft, die Sicherstellung einer guten Pflege für unsere Liebsten und Unterstützung für jene, die nicht die gleichen Startvoraussetzungen haben. Dabei wollen wir mit unseren Maßnahmen jenen helfen, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen“, sagt Sozial-Landesrat Christian Dörfel zu den Schwerpunkten in der Pflege im Jahr 2025.
Je komplexer die Herausforderungen, desto wichtiger wird eine aktive Schwerpunktsetzung. Landesrat Dörfel setzt daher 2025 auf mehrere strategische Schwerpunkte im Bereich der Pflege – etwa einen Vorrang für mobile Pflege, damit pflegebedürftige Menschen möglichst lange zuhause bleiben können. Etwa 23.000 Oberösterreicher nehmen Leistungen der mobilen Pflege und Betreuung in Anspruch. 1,4 Millionen Leistungsstunden werden dafür jährlich von den 1.962 Mitarbeitern der mobilen Dienste erbracht. So sollen die mobilen Dienste durch den flächendeckenden Einsatz von Tablets und Smartphones entlastet werden, bürokratische Dokumentationspflichten sollen gestrichen und ein neues Medikamenten-Management eingeführt werden.

Fachkräftemangel aktiv bewältigen
Auch die Weiterführung der erfolgreichen Oö. Fachkräftestrategie ist fix, weil die Bewältigung des Fachkräftemangels weiterhin die größte Herausforderung bleibt. Die Gewinnung und Bindung von Fachkräften bleibt die zentrale Herausforderung. Mit Stand Anfang 2025 sind von den 50 Maßnahmen 22 Maßnahmen umgesetzt, 22 in Arbeit und 6 Maßnahmen offen. 2025 wird der Fokus auf der Stärkung von Führungskompetenz bei Pflegebediensteten liegen.
400 zusätzliche Mitarbeiter gewonnen
Die Fachkräftestrategie zeigte in den zwei Jahren ihrer Umsetzung Wirkung, darunter über 400 zusätzliche Mitarbeiter für den Bereich der Altenpflege und ein Plus von 29 % bei den Ausbildungsanfängern. Der Fokus liegt 2025 zudem auf Aus- und Weiterbildung sowie auf der Stärkung von Führungskräften. Der positive Effekt: Die Anzahl der leerstehenden Betten ist erstmals seit vielen Jahren wieder rückläufig. Von insgesamt 12.762 verfügbaren Betten in Oberösterreichs Alten- und Pflegeheimen stehen 1.056 aufgrund von Personalmangel leer, ein vergleichsweise niedriger Wert (8,2 %).
„Jeder soll sich auch in Zukunft darauf verlassen können, dass er eine gute Pflege und Betreuung bekommt, wenn er sie braucht.“
Neue Dachmarke als Aufwertung
Neu kommt 2025 eine zentrale Ausbildungsberatungsstelle. Damit wird eine klare Adresse für all jene geschaffen, die Interesse an einer Pflegeausbildung brauchen und Unterstützung (etwa bei Fragen der Ausbildungsfinanzierung) brauchen. Die zusätzlich Einführung einer neuen Dachmarke für die Altenpflege soll zur weiteren Verbesserung des Berufsimages beitragen.
Aufbau einer neuen Betreuungsarchitektur
Als weiterer strategischer Schritt folgt 2025 ein Prozess zur Entwicklung einer neuen Betreuungsarchitektur, um Oberösterreich auf den Anstieg an pflegebedürftigen Personen in den nächsten Jahren vorzubereiten. Basis ist der Bedarfs- und Entwicklungsplan, der bestätigt, dass die Anzahl dieser Personengruppe in den kommenden Jahren stark ansteigen wird.
Zusätzlich zu den bestehenden Formen der Pflege –stationär und mobil –sollen daher neue Modelle der Pflege entstehen, bei denen Elemente des Ehrenamts und bestehende Strukturen (wie Leerstände) genutzt werden sollen. Christian Dörfel: „Je größer die gesellschaftlichen Herausforderungen, desto stärker müssen wir im Sozialressort aktiv gestalten und klare Schwerpunkte setzen. Jeder soll sich auch in Zukunft darauf verlassen können, dass er eine gute Pflege und Betreuung bekommt, wenn er sie braucht. Daher übernehmen wir Verantwortung, setzen klare Prioritäten und handeln entschlossen. Damit wollen wir ein Altern in Würde und einen selbstbestimmten Lebensabend auch in Zukunft sichern.“
Bestmögliche Qualität sicherstellen
Cornelia Altreiter-Windsteiger, Leiterin Abteilung Soziales, Land OÖ, sagt: „Das Sozialressort ist personell und organisatorisch sehr gut aufgestellt für die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Pflege, die wir auch im kommenden Jahr aktiv bearbeiten werden. Wir wollen eine Betreuungsarchitektur für die Pflege entwickeln, mit der wir auf die steigenden Bedarfe in den kommenden Jahren reagieren können. Unser Ziel ist es, mit den vorhandenen Ressourcen die bestmögliche Qualität sicherzustellen.“
Zahlen zur Pflege in Oberösterreich:
- 294 Mio. Euro schwer ist das oö. Pflegebudget für 2025
- 9.798 Mitarbeiter sind in der Pflege tätig
- 1.226 Personen sind aktuell in OÖ in Ausbildung für Pflegeberufe
- Derzeit erhalten in OÖ 48.522 Menschen Unterstützung in der Pflege und Betreuung





























