Gespart werden soll in Linz – aber wo? Unter dem Titel „Subventionen an diverse Vereine und Organisationen“ schüttet die Stadt Linz jedes Jahr ihr Füllhorn aus – und das ziemlich üppig. Wir haben uns mal die Zahlen von 2022 bis 2024 angesehen, wer wieviel bekommt. Einige Subventionen sind in der Tat mit Einsparungspotenzial behaftet.
Keine Frage: Auch wenn manche Positionen in der aktuellen Förderliste diskutabel erscheinen, sind städtische Förderungen nützlich und sinnvoll, sonst würde es wohl so gut wie keine Vereine, Kulturinitiativen und karitative Organisationen geben. Ob es aber noch zeitgemäß ist, politische Vorfeldorganisationen für Senioren und Jugendliche mit teilweise sehr üppigen (Steuergeld-)Beträgen zu subventionieren, sei jetzt mal dahingestellt.
15.000 Euro gehen etwa an die Grüne Jugend Linz – ebenso wie an die Junge ÖVP und an den Ring Freiheitlicher Jugend, während die Sozialistische Jugend in Summe 45.000 Euro erhält. Die NEOS-Jugendorganisation JUNOS gibt’s billiger und bekommt nur 5.000 Euro/Jahr.
Auch die politischen Pensionistenvereinigungen werden mit Linzer Steuergeld bedacht: Für den (roten) Pensionistenverband gibt’s 20.000 Euro/Jahr, für den Seniorenbund der ÖVP mit 12.500 Euro lediglich halb so viel, während der „(blaue) Seniorenring mit nur 5.000 Euro auskommen muss.
Weitere Hingucker: 28.070 Euro pro Jahr erhält die Initiative „atomstopp – atomkraftfrei leben!“, 44.000 Euro gehen an den „Verein für alleinerziehende und getrennt lebende Eltern“. 150.000 Euro gibt’s für die „ARGE für Obdachlose“. Der Kriegsopferverband fasst 6.000 Euro/Jahr aus und unter dem Punkt „Ferienheim Gemeindebedienstete“ werden 89.000 Euro p.a. ausgeschüttet. 15.000 Euro gibt es für den Verein „Impact“, der sich um Förderung der Kommunikation aus dem Lebensumfeld“ kümmert.

Fast eine halbe Million Euro für das Theater Phönix
60.000 Euro gehen ans Radio FRO, 44.000 Euro gibt’s für das Kellertheater, 30.000 für die KAPU, 117.000 für die „Kulturevereinigung Friedhofstraße (Stadtwerkstatt), 48.000 für das Theater des Kindes und satte 463.000 Euro gehen ans Theater Phönix. Eine Okassion ist da eher das Theater in der Innenstadt mit nur 5.000 Euro Förderung pro Jahr, ebenso wie das Kulturuzentrum Hof mit 17.000 Euro p.a. Finanzintensive Posten sind auch der Verein „Linzer Tiergarten – Zoo Linz“ mit 290.000 Euro p.a. und der Cityring mit 75.000 Euro.
Viele der gelisteten Vereine bzw. Organisationen bekommen vom Land OÖ dieselbe Förderhöhe (oder mehr) zusätzlich überwiesen. Die zum Beschluss kommende Liste bildet nur einen Auszug, die Sportvereine mit ihren Veranstaltungen etwa scheinen hier nicht auf (diese wurden bzw. werden in separaten Anträgen behandelt).
15 Prozent mehr Förderung in den nächsten drei Jahren
Gespart wird auch in den Folgejahren nicht: Im März des heurigen Jahres beschloss der Gemeinderat eine 15-prozentige Erhöhung der Förderungen für 96 Linzer Vereine für die kommenden drei Jahre, die gesamt-Förderhöhe steigt damit von 10,6 auf 12,2 Millionen Euro.. „Die Erhöhung der 3-Jahresförderungen ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft der Stadt“, sagte damals Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer. Skurril: Vor wenigen Tagen rief Bürgermeister Prammer dazu auf, bei den Förderungen im kommenden Jahr 15 Prozent einzusparen…
































