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Das Kreuz mit den Toleranzaposteln

18. Dezember 2024
in Meinung
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Ein „Wintermarkt ohne religiösem Hintergrund“ – so feiern die Betreiber des Standlmarkts am Pfarrplatz die Adventszeit – oder besser gesagt den Winter. Die eigenen Traditionen verbrämen, verstecken, oder gleich ganz entsorgen – im vorauseilenden Gehorsam, niemandes religiöse Gefühle zu verletzen: Diese pervertierte Form von „Toleranz“ macht sich auch in Linz immer breiter. Dabei wird sogar in alles andere als christlichen Ländern wie Thailand oder Indien Weihnachten – inklusive vieler Symbole  gefeiert, als wäre es das Normalste auf der Welt. Selbst im muslimischen Dubai feiern Einkaufszentren und Hotels weihnachtlich geschmückt mit – inklusive völlig unbedenklicher Verwendung des Begriffs „Weihnachten“. Nur bei uns hat den einen oder anderen falsch links abgebogenen Toleranzapostel offensichtlich eine Rentierherde mit 180km/h gestreift.

Im Dubaier Basar Souk Madinat findet seit vielen Jahren ein traditioneller Weihnachtsmarkt nach deutschem Vorbild statt – mit Essspezialitäten, Leckereien, Spielbereichen für Kinder und aufwändigen Weihnachtsdekorationen. Auf den schmalen Wasserstraßen befördern Weihnachtsmänner und Elfen auf Holzbooten Gäste durchs Areal, im Zentrum steht ein riesiger Christbaum. In Bangkok/Thailand (2,3% Christenanteil) liefern sich die großen Einkaufszentren alljährlich ein regelrechtes Wettrennen um die schönste und pompöseste Weihnachtsdeko, detto in Indien. Im neben China einwohnerstärksten Land der Welt (2,3% Jesus-Jünger) gehört das Weihnachtsfest schon seit vielen Jahren zur liebgewonnenen Tradition. Keine käme auf die Idee, dass wegen diesem Fest die religiösen Gefühle der 83 Prozent Hinduisten und 13,4 Prozent Muslime verletzt oder gar dauerhaft beschädigt würden.

Szenenwechsel: „Wir beanspruchen für unseren Markt keinen religiösen Hintergrund. Das bedeutet auch, dass wir ohne Krampusse, Nikoläuse etc. auskommen möchten“, schreiben die Betreiber des ‚Wintermarkts‘ am Linzer Pfarrplatz. Warum man diesen „Wintermarkt“ dann konsequenterweise nicht im Jänner oder Februar veranstaltet, sondern zur – ähem, Weihnachtszeit? Achtung, jetzt wird’s ziemlich billig: „Den Dezember haben wir wegen der Tradition, sich zu Weihnachten zu beschenken, gewählt“, so die Veranstalter. Aber genau diese Tradition des Schenkens hat ihren Ursprung im Christentum. Da macht sich jemand offensichtlich seine Welt so, wie sie ihm gefällt. Manche (linke) Prinzipien sind bekanntlich ziemlich dehnbar, wenns dem eigenen Zweck – oder eben dem Umsatz – dient.

Und der Weg hat erst begonnen: Bald werden wir wohl auch über Gipfelkreuz-Demontagen reden müssen, ebenso wie über ein Frühlings- statt ein Osterfest. Auch Kirchen sollten ihre an Fassaden und Turmspitzen angebrachten Heiligenfiguren und Symbole tunlichst verhüllen oder abbauen, schließlich wohnen im direkten Umfeld der Gotteshäuser gewiss einige Muslime, Buddhisten oder gar Menschen ohne Bekenntnis. Wie komme die dazu, diesen Katholikenbrimborium täglich erdulden zu müssen? Die Diskussion um die Verwendung der Grußformel „Grüß Gott“ wurde dankenswerter Weise ja bereits im Vorjahr von der SPÖ in Gang gesetzt. War höchste Zeit, Kruzifix nochmal!

 

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