Jetzt auch in Linz: erster mitarbeiterloser Mini-Supermarkt
Die Idee klingt in der Tat famos – und schlägt der leidigen Öffnungszeiten-Diskussion ein Schnippchen: Rund um die Uhr geöffnete Mini-Supermärkte bis 80m2, die mittels Handy und App betreten werden und ganz ohne Mitarbeiter auskommen – damit will die Trauner Unimarkt-Gruppe den Einzelhandel revolutionieren. Jetzt öffnete an der Lunzerstraße auch der erste derartige Mini-Supermarkt auf Linzer Boden. Kritiker befürchten, dass zukünftig immer mehr Supermärkte ohne Personal aus dem Boden schießen.
Österreichweit sind bereits mehr als 600 Gemeinden ohne Nahversorger. Die Unimarkt Gruppe ist seit jeher stark in der Region und im ländlichen Raum verwurzelt und brachte 2021 für diesen Bereich eine neue Idee an den Start: die “UNIBox” – bis zu 80m² große Mini-Supermärkte mit Selbstbedienung und Zugang via Handy und App. Bis zu 1.000 Artikel des täglichen Bedarfs stehen dort zur Verfügung. Betrieben werden die Shops im Franchise-System.

Zu den neun großteils im ländlichen Raum befindlichen Standorten kam jetzt auch einer auf Linzer Stadtgebiet: An der Kreuzung zwischen Umfahrungsstraße Ebelsberg und Lunzerstraße befindet sich an einer großen Selbstbedienungstankstelle die neueste “UNIBox”. Zusätzlich gibt es Zigaretten, Kaffe/Kakao und Pizza aus dem Automaten sowie eine Abholstation für Amazon-Bestellungen.

365 Tage im Jahr und rund um die Uhr geöffnet
“Eingecheckt” wird mittels App, mit der man auch den Schiebtürmechanismus am Eingang entriegelt. Die Artikel scannt man selber ein, bezahlt wird online mittels hinterlegter Kredit- oder Bankomatkarte. Geöffnet ist von null bis 24 Uhr an 365 Tagen im Jahr.

Keine Mitarbeiter vor Ort mehr nötig
Die UNIBox kommt ohne fixe Mitarbeiter vor Ort aus. Es liegt wohl auf der Hand, dass auch bald große Supermärkte nach einem ähnlichen System “mitarbeiterfrei” werden könnten. Selbst wenn die Idee nicht allen gefällt: Es ist die (digitale) Zukunft. Was kaum jemand unter 50 Jahren noch weiß: Die heute standardmäßigen Selbstbedienungs-Supermärkte oder das Selbertanken an den Zapfsäulen waren vor einigen Jahrzehnten ebenfalls noch undenkbar, heute ist es längst Alltag.

33 UNIBoxen im aktuellen Geschäftsjahr
Aktuell gibt es zehn UNIBox-Standorte, im aktuelle Geschäftsjahr sollen noch 23 weitere UNIBoxen eröffnet werden. „Digitalisierung ist für uns als Unimarkt Gruppe sehr wichtig und notwendig. UNIBox ist ein Franchise-Store-Konzept, das für die flächendeckende Vorort-Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs in ländlichen Räumen sorgt und so die Lebensqualität in diesen Gebieten steigert“, sagt Andreas Haider, Geschäftsführer der Unimarkt Gruppe, zur UNIBox-Idee.
Die UNIBox mit einer Größe bis zu 80m² bietet ein erweiterbares und mobiles Einkaufssystem, das überall platziert werden kann. Entweder Outdoor ohne zusätzliche Verbauung von Grünflächen oder Indoor, sofern bestehende Gebäude zugänglich sind – wie am Standort Lunzerstraße, wo ein aufgelassener Tankstellenshop wiederbelebt wurde.
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