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Zahl der Diebstähle in Linzer Öffis stieg um 49 Prozent

6. Februar 2017
in Linz
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Wie sicher ist Linz? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Die Gesamtzahl der Delikte ist zwar seit zehn Jahren rückläufig, in einzelnen Bereich gibt es aber eine besorgniserregende Entwicklung – die Diebstähle in öffentlichen Verkehrsmitteln etwa stiegen im Vorjahr um 49 Prozent. Grund genug für die Stadt, weitere Sicherheits-Initiativen zu lancieren. So werden etwa auch 2017 kostenlose Selbstverteidigungskurse angeboten. Auch der Sicherheitsratgeber in Booklet-Form findet reißenden Absatz: Über 20.000 Stück wurden bereits unters Volk gebracht.

„Heuer legen wir einen Schwerpunkt auf das Thema Gewaltprävention und bieten Selbstverteidigungskurse für die besonders gefährdeten Gruppen der Jugendlichen und Senioren an“, sagt Vizebürgermeister und Sichereitsreferent Detlef Wimmer. Die Stadt spielt dabei einen Querpass mit der Polizei und dem privaten Verein „DEES-Deeskalation“.

'Deeskalieren kann man lernen', sagt Peter Leutgeb vom DEES-Team
‚Deeskalieren kann man lernen‘, sagt Peter Leutgeb vom DEES-Team

Gefährliche Situation rechtzeitig erkennen
Zehn Termine sind vorgesehen, die Kurse dauern jeweils drei Stunden. Die Teilnehmer bekommen es dabei durchwegs mit Profis zu tun. Ein Einsatzleiter der Polizei etwa zeigt wirksame Griffe, die sich nach der Statur der jeweiligen Person richten. Sozialarbeiter Peter Leutgeb  vom Verein „DEES – Deeskalation“ zeigt auf, wie man gefährliche Situationen rechtzeitig erkennt oder vermeiden kann. „Bereits im Vorjahr waren die angebotenen Kurse sehr gut besucht, darum war eine Fortführung im neuen Jahr mehr als logisch“, sagt Impulsgeber und Vizebürgermeister Detlef Wimmer dazu. Auch Landespolizei-Stellvertreter Erwin Fuchs steht hinter der Aktion: „Hier arbeiten drei verschiedene Institutionen sehr gut zusammen – und genau das ist der richtige Weg. Denn Sicherheit geht nicht nur die Polizei, sondern uns alle etwas an.“

Drogen, Schlägereien, Handy-Diebstähle
Ein großes Thema ist aktuell die Video-Überwachung in öffentlichen Verkehrsmitteln und in der Altstadt. In den Straßenbahnen stieg die Zahl der Diebstahldelikte im Vorjahr um 49 Prozent auf 511 Anzeigen. Auch die Altstadt bleibt trotz der Schließung zweier Problemlokale ein Brennpunkt mit 92 Körperverletzungs-Anzeigen und ebensovielen angezeigten Handy-Diebstählen. Auch die Drogendelikte sind weiter besorgniserregend hoch. So gab es im letzten halben Jahr alleine in der Problemzone Hessenpark 71 Festnahmen, im gesamten öffentlichen Raum (ohne Vorfälle in Lokalen oder Wohnungen) waren es 120 Verhaftungen. Trotzdem sei die Sicherheitslage „besser, als oft suggeriert wird“, sagt Landespolizei-Stv. Erwin Fuchs. Klar ist für Fuchs aber auch: „Gäbe es bei den Drogen keine Nachfrage, hätten wir auch kein Angebot.“

Linzer Ordnungsdienst als „spürbare Entlastung“ für die Polizei
Abhilfe soll eine eigene neue Polizei-Einheit schaffen, die bis Sommer entstehen soll und 80 Beamte umfasst. Es handelt sich dabei um eine flexible, schnelle Eingreiftruppe. „Wir verfügen damit über eine schlagkräftige Struktur, die überall eingesetzt werden kann“, so Fuchs. Auch die anfangs umstrittene Zusammenarbeit mit dem Ordnungsdienst kann Fuchs einiges abgewinnen: „Es funktioniert sehr gut, speziell bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs und bei der Bettelei haben wir eine spürbare Entlastung.“ Auch Detlef Wimmer unterstreicht die gute Teamwork: „Optimaler Informationsfluss und Abgleich behördlicher Abläufe funktionieren bestens.“

 

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