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Black Wings-Manager Baumgartner: „Jetzt zählt der Blick nach vorne!“

8. März 2021
in Linz, Sport
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Es war eine turbulente Saison für die Steinbach Black Wings Linz. Am Ende gelang sogar fast noch der Einzug in die Playoffs. Black Wings-Manager Gregor Baumgartner wagt einen Ausblick, wie es nun weitergeht – und wie manche abtrünnig gewordenen Fans zurückgewonnen werden sollen.

Glaubt man den sozialen Medien, sind in den letzten turbulenten Monaten einige Fanklubs und Anhänger verloren gegangen. Wird man die, nachdem des Projekt „EHV“ gestorben ist, wieder zurückholen können?
Es gab damals am Beginn dieser Entwicklung Gespräche mit den Fanklubs, um die ganze Diskussion etwas abzukühlen. Da waren teilweise sehr einseitige Meinungen, die wir aufzuweichen versuchten. Mir ist es immer darum gegangen, den Eishockeysport und den Verein mit seiner Tradition in den Vordergrund zu stellen und nicht einzelne Personen. Es geht um den Sport, den wir alle lieben. Es ist unser großes Ziel, wieder alle zurückzuholen. Wir werden uns daher zusammensetzen und wieder einen gemeinsamen Weg finden. Alle Türen sind und bleiben bei uns offen, man muss aber endlich von der persönlichen Ebene weg.

Wobei: Am lautesten schreien Kritiker, nicht die Unterstützer.
Das gehört zum Sport dazu. Es ist auch gut und wichtig, wenn es kritische Stimmen gibt und man sich diese anhört. Nur so kann man sich auch weiterentwickeln. Man muss aber auch aufpassen, dass es nicht ins Persönliche geht. Von außen her sieht man oft Dinge, die intern ganz anders ablaufen.

Black Wings Manager Baumgartner: „Von außen her sieht man oft Dinge, die intern ganz anders ablaufen.“

Die vom Verein gegründeten „Black Wings Loyals“ stießen bei den bestehenden Fanklubs auf Kritik.
Achtung, da muss man unterscheiden: Die Loyals sind ein Mitgliederklub, aber kein Fanklub. Es wurde eine Plattform kreiert, wo man neutrale Fans vereinen kann und alle Vorteile und Rabatte unter einem Angebot versammelt. Wir wussten ja nicht, wie es mit den Fanklubs weitergeht oder ob es wieder eine Rückkehr gibt. Unser Ziel ist und bleibt, die bestehende Unterstützer und Fanklubs zurückzuholen.

Was ist Ihr Eindruck: Wird man wieder alle Fans zurück an Bord holen können oder ist bei manchen nach der Enttäuschung mit dem EHV der Ofen aus?
Großteils ja, wenn auch nicht alle. Wir können aber auch die Chance jetzt nutzen, um zusätzlich neue Fans für uns zu begeistern. Mit guten Leistungen und einem echten Eventcharakter kann und wird uns das gelingen.

Wir können die Chance jetzt auch nutzen, um zusätzlich neue Fans für uns zu begeistern.

Gregor Baumgartner

Wie schaut’s mit den Vereinsstrukturen aus: Alles paletti oder gibt es auch hier noch Änderungsbedarf?
Wir werden weiter daran arbeiten, die gesamte Organisation noch besser aufzustellen. Heuer waren wir aus den bekannten Gründen personell eher dünn besetzt. Für mich war es das erste Jahr, auch ich musste viel dazulernen.

Wird sich auch im Vorstand was tun?
Es kann gut sein, dass noch jemand dazukommt. Wir halten Ausschau und sind offen für alles.

Ganz wichtig wird sein, die Linz AG, aber auch Bürgermeister Klaus Luger wieder zu gewinnen. Gibt’s da einen Fahrplan?
Nachdem es zumindest kommende Saison fix nur einen Linzer Klub in der Liga gibt, sehe ich eine gute Basis, wieder zusammenzuarbeiten. Bei meinen bisherigen persönlichen Gesprächen mit Bürgermeister Klaus Luger habe ich seinen Standpunkt als offen und sehr neutral empfunden. Ein wesentlicher Faktor für uns ist natürlich die Linz AG als Halleneigentümer. Unser Appell wäre, uns wieder wie in der Vergangenheit zu unterstützen – im Sinne des Linzer Eishockeys, denn um den geht es am Ende des Tages.

Bei meinen bisherigen persönlichen Gesprächen mit Bürgermeister Klaus Luger habe ich seinen Standpunkt als offen und sehr neutral empfunden.

Gregor Baumgartner

Welche Rolle im Budget spielen die Zuschauer, die heuer ja schmerzlich fehlten?
Bei den meisten Klubs sind das so um die 50 Prozent des Budgets und sogar noch mehr. Man kann sich also vorstellen, was Spiele vor leeren Rängen bedeuten. Dazu kommen noch Einnahmen aus der Gastronomie und natürlich der Fanshop. Umso wichtiger wäre die Rückkehr zu Spielen mit Zuschauern.

Was dennoch überrascht: Trotz leerer Hallen und ungewisser Aussichten haben sich heuer sogar vier zusätzliche Vereine beworben, um an der Liga teilzunehmen. Im Herbst wird mit 14 statt elf Klubs gestartet.
Unsere Liga hat gute Arbeit geleistet, wir haben trotz Corona eine volle Saison gespielt. Der Medienwert ist durch die vielen Übertragungen mit Livestreams, Puls24 und Sky extrem gestiegen – das ist für viele Sponsoren natürlich sehr interessant. Wir sind in Europa mittlerweile eine der spannendsten Ligen, befinden uns ständig im Wachstum.

Wir wird der Modus mit 14 teilnehmenden Teams in der neuen Meisterschaft ausschauen?
Das wissen wir selber noch nicht. Wahrscheinlich wird die Quali-Runde wegfallen und dafür der Grunddruchgang an Bedeutung gewinnen. Mit drei Klubs mehr wird die Liga auf jeden Falls um einiges spannender.

Und wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den von manchen Fans so kritisierten Präsidenten Peter Freunschlag?
Wir arbeiten sehr gut zusammen. Er versteht, was ich vorhabe und unterstützt mich auch perfekt. Und zur Fan-Kritik: Es ist generell nicht gut, dass man Menschen beurteilt oder sogar verurteilt, die man kaum oder gar nicht persönlich kennt. Wenn man sieht, was Peter Freunschlag im Hintergrund alles macht bis hin zu den riesigen Haftungen, kann man nur den Hut ziehen. Wer sonst nimmt so etwas auf sich? Die meisten unterschätzen das in großem Maß. Viele Leute realisieren gar nicht, was er für den Klub alles gemacht hat, vor allem in schwierigen Zeiten.

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