Lebensoase statt Betonwüste: Ein “neuer” Hauptplatz für Linz?
Seit 40 Jahren ist der Linzer Hauptplatz kein Parkplatz mehr. Die damalige Umgestaltung ließ aber viele Fragen offen. “Steinwüste” ist eine der vielen despektierlichen Beschreibungen, die seitdem über den historischen Platz zu hören sind. Auch mit ein paar Bäumchen in Holzkisten hat sich die Optik nur wenig verbessert. “Mit der Freigabe der Westringbrücke haben wir 2024 die Chance, den Hauptplatz neu zu denken”, sagt Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP). Er schlägt dazu einen Ideenwettbewerb vor. Davor ist aber der Gemeinderat am Wort.
Über 13.000 Quadratmeter – das sind fast zwei Fußballfelder – groß ist der im Jahr 1230 angelegte Linzer Hauptplatz, die historischen Gebäude und die eindrucksvolle Dreifaltigkeitssäule in der Platzmitte bieten ein besonderes Flair.
“Weitgehender Konsens herrscht darüber, dass der Durchzugsverkehr vom Hauptplatz mit der Verkehrsfreigabe der Westringbrücke ab 2024 verschwinden soll. Das ist die Chance, vieles neu zu gestalten – auch den Hauptplatz. Dafür müssen aber schon möglichst bald die Weichen gestellt werden”, sagt so Martin Hajart. Deshalb sollte aus seiner Sicht im Stadtsenat gemeinsam definiert werden, welche Anforderungen aktuell und künftig an den Hauptplatz gestellt werden und wie die grundlegenden Rahmenbedingungen für die Neugestaltung aussehen sollen. Im kommenden Gemeinderat am 3. November wird die Linzer Volkspartei den Antrag stellen, dass möglichst bald ein breit angelegter Ideenwettbewerb gestartet werden soll.
Die innovativsten Möglichkeiten entdecken
Konkret geht es um die Frage, wie man neue Grünflächen und Veranstaltungsflächen arrangiert, wie man der Gastronomie mehr Platz einräumen kann – kurz gesagt, wie man den Hauptplatz sowohl für Linzerinnen und Linzer als auch für Touristen attraktiver macht. “Wir wollen die Chance, die der Hauptplatz ohne Durchzugsverkehr bietet, nutzen, um den Platz zu beleben. Dafür wäre ein Ideenwettbewerb am besten geeignet. Denn so kann man verschiedene Ansätze sammeln und das beste herausfiltern”, sagt Hajart.
Weichen stellen
Als konkretes Beispiel nennt Hajart etwa die Radwege: Bekanntlich soll auf der Nibelungenbrücke ab der Westringbrücken-Freigabe je ein Fahrstreifen für Radfahrer freigegeben werden. “Den Radverkehr muss man am Hauptplatz weiterführen. Dazu gibt es bereits die entsprechenden Überlegungen. Es geht aber auch darum, diese mit den weiteren Zielsetzungen für eine Nutzung abzustimmen” – etwa für das Anlegen von Grünflächen. Auch dabei gilt es, verschiedene Interessen zu berücksichtigen. Weitere Beispiele zur Belebung des Hauptplatzes wären attraktive, zusätzliche Sitzgelegenheiten, aber auch mögliche Grünflächen.
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