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Endlich: Landstrom für Linz

8. April 2024
in Klima, Politik
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Morgen, Dienstag, ist es so weit: Die Landstromanlagen für die Donau-Kreuzfahrtschiffe werden offiziell eröffnet. Dass diese Maßnahme dringend nötig war, zeigen ein paar Zahlen: Die errechnete Diesel-Ersparnis durch den Einsatz von Landstrom beträgt bis zu 1,6 Millionen Liter pro Jahr – das entspricht den Emissionen von bis zu 17 Millionen gefahrenen Diesel-Kilometern. Und die Kreuzfahrt-Branche boomt nach dem Corona-Tief mehr denn je: In Linz werden jährlich bereits mehr als 1.000 Anlegungen von Kabinenschiffen gezählt.

2021 präsentierten das Land Oberösterreich, die Stadt Linz und die LINZ AG erstmals ein bedeutendes Umweltschutzprojekt: den Beschluss zur Ausstattung von OÖs Anlegestellen mit Landstrom – und damit das Ende der Stromversorgung der Kabinenschiffe mittels Dieselaggregat während der im Schnitt 14-stündigen Aufenthalte an den Donauländen. Insgesamt stattete die LINZ AG zehn Anlegestellen (Pontons) – sieben in Linz und drei in Engelhartszell – mit Landstrom aus. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt 5,8 Mio. Euro. Die Maßnahmen werden von der EU gefördert und damit co-finanziert.

Bis zu 1,6 Millionen Liter Diesel wurden in Linz bislang jährlich zur Stromversorgung der Kreuzfahrtschiffe in die Luft geblasen.
  • „Die Umsetzung von Landstrom ist nicht nur energiepolitisch ein wichtiger Impuls, sondern auch für den wieder boomenden Schiffstourismus. Zugleich ist es ein weiteres Beispiel dafür, dass viele über Klimaschutz reden, wir ihn in Oberösterreich aber konsequent umsetzen“, so Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner.
  • „Mit einer massiven Reduktion der Lärm- und Schadstoff-Emissionen entlasten wir die Menschen an den Linzer Donauufern sowie die Umwelt insgesamt. Damit setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Klimaanpassung“, sagt Bürgermeister Klaus Luger.
  • Und LINZ AG-Generaldirektor Erich Haider: „Die oberösterreichweite Realisierung von Landstromanlagen für Kabinenschiffe ist vor allem ein wichtiges Umweltschutzprojekt.Das Aus der Stromversorgung der anliegenden Schiffe mit Dieselaggregaten wird uns Menschen, unserer unmittelbaren Umwelt und schließlich auch dem Schiffstourismus auf der Donau guttun.“

Die Ausgangslage vor dem Landstrom
Die Anlegestellen für die Kreuzfahrtschiffe werden von den Ländenbetreibern (z. B. WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH) verwaltet. Bis vor der Corona-Pandemie nahm die Zahl der Donau-Kreuzfahrten und damit auch der Anlegevorgänge zu. Die Passagierzahlen auf der österreichischen Donau im Bereich Kabinenschifffahrt stiegen beständig und lagen 2017 bei rund 450.000 Reisenden pro Jahr. 2019 stieg die Zahl auf 535.000, im Jahr 2022 waren nach dem Corona-Tief bereits wieder 350.000 Passagiere auf den Donau-Kreuzfahrtschiffen unterwegs, auch die Fahrten selbst nahmen 2022 wieder zu: 159 Schiffe (+ 40,7 % im Vergleich zu 2021) absolvierten 4.715 Fahrten.Hoher Leistungs- bzw. Strombedarf auf den Kabinenschiffen
Ein Donau-Kreuzfahrtschiff hat einen Energiebedarf, der vergleichbar ist mit einem vollwertigen Hotelbetrieb zu Lande. Im Sinne eines schwimmenden Hotelbetriebs wird etwa auch an der Anlegestelle für die Klimatisierung, die Wäscherei, den Küchen- und Restaurantbetrieb oder die Beleuchtung eine Menge Strom benötigt. Strom, der bislang auf den Schiffen durch Dieselgeneratoren erzeugt werden musste. Die benötigten Dieselaggregate führten zur Emission von Abgasen und Luftschadstoffen. Zudem verursacht der Einsatz vor allem in den Nachtstunden eine Lärmbelastung der Anrainer, denn die Zahl der Anlegungen von Kabinenschiffen in Linz beträgt mittlerweile mehr als 1.000 pro Jahr. Die durchschnittliche Verweildauer eines Kabinenschiffes an einer Anlegestelle beträgt ca. 14 Stunden.

Menschen und Umwelt profitieren vom Landstrom
Die auf Basis des Datenmaterials errechnete Diesel-Ersparnis durch den Einsatz von Landstrom in Linz beträgt 900.000 bis 1,6 Millionen Liter pro Jahr (das entspricht den Emissionen von 11 bis 17 Millionen gefahrenen Diesel-Kilometern im Stadtgebiet). Daraus ergibt sich durch die Umsetzung der geplanten Landstrom-Offensive ein Einsparpotenzial von 2.400 bis 4.200 Tonnen CO2, 33,05 Tonnen NOx (= Luftschadstoffe) und mindestens 192 kg Partikelstaub (Feinstaub) jährlich.

 

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