Die Antonow An-225 „Mrija“ war das schwerste und größte Flugzeug der Welt. Im Februar 2022 – fünf Monate nach der letzten Landung in Linz – wurde das einzige flugfähige Exemplar im Hangar der Heimatbasis Hostomel in der Ukraine bei einem russischen Angriff zerstört. Eine zweite, allerdings nie fertig gebaute Maschine befand sich im Antonow-Werk in Kiew. Jetzt gab es auch dort einen russischen Luftangriff inklusive entsprechender Zerstörungen. Pläne, das zweite Flugzeug in die Luft zu bringen, könnten damit wohl zunichte gemacht sein.

In den 1980er Jahren wurde mit dem Bau der zweiten AN-225 (Seriennummer 0102) begonnen, die Maschine sollte für Festigkeitstests verwendet werden. Rumpf, Heck und ein Teil des Mittelflügels wurden gebaut und nach Kiew transportiert. Die Außenteile der Flügel wurden zwar parallel im Werk in Taschkent gebaut, konnten aber wegen ausstehender Zahlungen nicht nach Kiew transportiert werden. Erst Anfang der 1990er Jahre gelang es laut portalmilitarny.pl dann der unabhängigen Ukraine, die nötigen Mittel für den Import der für die Fertigstellung des zweiten Flugzeugs erforderlichen Tragflächen aufzubringen. Die Endmontage dieser Maschine wurde 1994 aufgrund des Endes des Buran-Raumfähren-Programms (für den die AN-225 als Transportmittel genutzt werden sollte) unterbrochen. Der Baufortschritt der zweiten Maschine wurde auf etwa 70 Prozent Fertigstellung geschätzt.

AN-225 – das schwerste und größte Flugzeug der Welt
Zwölf Meter länger als der Airbus A380 und sogar 14 Meter länger als der Boeing 747-800 Jumbo: Die Antonov AN-225 sprengt mit ihren 84 Metern Länge alle Rekorde. Die Flügelspannweite beträgt 88,4 Meter (A380-800: 79,80m), das maximale Startgewicht von 640 Tonnen übertrifft den A380 um 70 Tonnen, das entspricht dem Gewicht von 533 VW Golf. Die 1988 in Dienst gestellte Frachtmaschine wurde 2019 über 18 Monate lang generalüberholt, seit März 2020 war sie wieder im Einsatz, bis zu ihrer Zerstörung im Februar 2023 war sie in dieser Zeit zweimal in Linz. Die AN-225 „Mriya“ verfügt über eine Cockpitbesatzung von sechs Mann.
