“Verschleudert” Stadt Linz Grundstück an SPÖ-nahe Institution?
Der Linzer Ausverkauf geht weiter: In Top-Lage – beim Linzer Brückenkopf der Neuen Donaubrücke – will die Stadt ein etwa 1.500m2 großes Grundstück veräußern. Pikant: Kaufwerber ist der SPÖ-nahe ARBÖ. Der Verkaufspreis von 550.000 Euro soll laut Experten weit unter dem tatsächlichen Marktwert liegen: „Schätzungen von Immobilienexperten ergeben einen realistischen Marktpreis von weit über einer Million Euro“, sagt NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik, der ein „Geschäft unter roten Freunden“ wittert.
Ebenfalls brisant: Ein unmittelbar in der Nähe liegendes, gleichwertiges und ähnlich großes (privates) Grundstück wird derzeit um 3,5 Millionen Euro angeboten. „Meiner Meinung nach stinkt die Sache gewaltig“, sagt Potocnik. Er fordert jetzt neben einem Gutachten über den wahren Wert des Grundstücks auch einen Stopp des Ausverkaufs.
Seit der Amtsübernahme von Klaus Luger als Bürgermeister der Stadt Linz werden sogenannte „nicht strategische Liegenschaften“ aller Art im großen Maße veräußert, um das angeschlagene Budget der Stadt Linz aufzupeppen. Beim neuesten Fall – einem Grundstück in bester Lage am Verkehrsknotenpunkt zwischen Neuer Donaubrücke und Hafenstraße – dürfte es sich aber sehr wohl um eine strategische Liegenschaft handeln: „Hier befindet sich die Verbindung zwischen Stadt, Tabakfabrik und Hafenviertel“, sagt Lorenz Potocnik. Es wäre grob fahrlässig, auch dieses Grundstück zu veräußern.
Schleuderpreis oder tatsächlicher Marktwert?
Der von Liegenschaftsreferentin Regina Fechter festgelegte Verkaufspreis von 550.000 Euro sorgt in der Branche für Diskussion: „Ich würde ohne mit der Wimper zu zücken sofort das Doppelte für diese Lage bezahlen“, sagt ein prominenter Immobilienverwalter (Name der Red. bekannt). Der Stadt entginge demnach mindestens eine halbe Million Euro an Erlösen – möglicherweise aber noch mehr: Nur 300 Meter Richtung Osten steht derzeit ein ähnliches, aber privates Grundstück – ebenfalls direkt an der Hafenstraße – zum Verkauf: 1.854m2 für 3,5 Millionen Euro – das entspricht sogar fast dem siebenfachen Betrag.
Kritik an SPÖ-Fechter
Potocnik kritisiert aber auch die verantwortliche SPÖ-Stadträtin Regina Fechter: „Ist sie als ehemalige Schuldirektorin wirklich dafür geeignet, den herausfordernden Bereich der Liegenschaftsentwicklung hauptverantwortlich auszufüllen? Für mich ist das in etwa so, wie wenn ein Buschauffeur einen Jumbo-Jet pilotieren müsste.“
“Würde Ausverkauf sofort stoppen”
Vergleichbare Städte würden bei solchen Verkäufen ein bindendes, transparentes Bieterverfahren durchführen, statt das Grundstück zu einer willkürlichen und wohl auch zu niedrig bemessenen Summe verkaufen: “Einen Verkauf dieses wichtigen Grundstück lehne ich ab, statt dessen sollten wir als Stadt die Entwicklung des Gebiets selbst in die Hand nehmen und eine Studie zu den städtebaulichen Möglichkeiten auf dieser Fläche beauftragen. Ginge es nach mir, würde ich diesen seit 2015 laufenden Total-Ausverkauf sofort stoppen.”
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