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Blackout: Vorsorgen kann so einfach sein

19. März 2022
in Freizeit
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Die Gefahr ist da – und wird laut Experten immer größer: Ein Blackout würde die gesamte städtische Infrastruktur lahmlegen. Der Linzer Autor Markus Unterauer hat sich diesem Thema in einem spannenden Buch gewidmet. Unterauer zeigt in seinem Ratgeber in einfachen Schritten, wie man sich auf einen länger andauernden Stromausfall vorbereiten kann.

Völlig lautlos passiert es. Blackout. Plötzlich ist alles dunkel. Kein Strom, keine Heizung, keine Toilettenspülung. Einfache Dinge sind auf einmal schwierig. Sind Sie vorbereitet? Haben Sie Lebensmittel und Wasser, um ein paar Tage überbrücken zu können? Und wie schaut es mit einem kleinen Gaskocher aus, der E-Herd funktioniert nämlich nicht? Mal schnell was kaufen ist auch nicht mehr möglich, weil keine Bankomatkassen funktionieren. Wie weit reicht Ihr Bargeld noch? Und der Sprit im Auto?

Ein Notfall kann jederzeit passieren. Gerade in der Stadt sind nur wenige vorbereitet. Markus Unterauers Buch „Notfallvorsorge in der Stadt“ zeigt, wie man sich mit einfachen Mitteln auf Notsituationen vorbereiten kann, um diese zumindest zwei Wochen lang gut zu überstehen. Dazu gehört zum Beispiel…

✓ einen Grundvorrat für weniger als 100 EUR anlegen. 
✓ den Tank des Autos immer halbvoll halten.
✓ eine kleine Bargeldreserve zu Hause haben.

Markus Unterauer, wie kamen Sie auf die Idee, sich mit dem Thema Blackout intensiv auseinander zu setzen und sogar ein Buch darüber zu schreiben?
Angefangen hat es bereits 2008, als die große Immobilienblase platzte und eine Finanzkrise einsetzte. Da hat es auch bei uns in Österreich kurzfristig mal geheißen, man wisse nicht, wie lange man die Versorgungsketten aufrechterhalten könne und es Engpässe geben könnte. Damals habe ich begonnen, einen Notvorrat anzulegen, an dem Thema dranzubleiben und mir Fachwissen anzueignen. Auch einen Stammtisch mit Gleichgesinnten habe ich damals gegründet.

Und nun das Buch „Notfallvorsorge in der Stadt“. Warum jetzt?
In den letzten Jahren habe ich mich immer stärker gefragt: Was kann ich tun, damit auch andere Menschen mit diesem Thema, über das eigentlich die Wenigsten reden wollen, sensibilisiert werden? Es ist auch kein angenehmer Gedanke, wenn du weißt, dass du der Einzige bist, der sich auf einen Krisenfall vorbereitet hat und alle anderen um dich herum nicht.

Wie weit ist Ihnen diese Bewusstmachung bereits gelungen – oder hören Sie auch da und dort den Vorwurf der Panikmache?
Natürlich muss ich meinen Beitrag zu diesem Thema realistisch einschätzen, ich erreiche auch nur einen begrenzten Kreis an Menschen. Insgesamt habe ich aber schon das Gefühl, dass die Problematik auf immer offenere Ohren stößt. „Panikmache“ hat mir bis heute niemand vorgeworfen.

Früher war es eigentlich völlig normal, dass man einen Vorrat zuhause hatte.
Genau so ist es. Das Vorratskammer, die „Speis“ gab es früher in jedem Haushalt, da hat man gar nicht darüber geredet. Heute stehen die Leute am Sonntag bei der Tankstelle Schlange, um etwas „Lebensnotwendiges“ einzukaufen, obwohl die Geschäfte nur einen einzigen Tag in der Woche geschlossen sind.

Wenn jeder ein bisschen was beträgt und vorsorgt, können wir im Fall des Falles chaotische Zustände zumindest abmildern und entscheidend hinauszögern.

Markus Unterauer

Jetzt mal Butter bei die Fische: Würde nicht sowieso die totale Anarchie ausbrechen, wenn der Strom für länger als ein paar Stunden wegbleibt? Es funktioniert in unserer heutigen hochtechnisierten Zeit dann ohnehin nichts mehr. Was sollen da – überspitzt gesagt – ein paar Konservendosen im Keller helfen?
So realistisch muss man schon sein, dass es nach einer gewissen Zeit zu chaotischen Zuständen kommen kann. Vergangene Krisen haben aber gezeigt, dass die Menschen in der ersten Zeit zusammenrücken und sich gegenseitig helfen. Erst wenn man es in dieser nachbarschaftlichen Runde nicht mehr schafft, wird es problematisch. Wenn jeder ein bisschen was beiträgt und vorsorgt, können wir im Fall des Falles chaotische Zustände zumindest abmildern und entscheidend hinauszögern.

Für wen ist Ihr Buch gedacht – für „Neueinsteiger“ oder für jene, die sich mit der Problematik bereits befasst haben?
Grundsätzlich für jeden, der in der Stadt wohnt und sich einen Überblick verschaffen will – welche Folgen hat ein Blackout, welche Gefahren drohen mir, was kann ich mit einfachsten Mitteln tun, um vorzusorgen? Es geht um die Bewusstseinsmachung gespickt mit einfachen Tipps, wie man um wenig Geld und mit einfachen Mitteln vorsorgen kann. Und es geht nicht nur um Konserven, sondern auch um andere wichtige Dinge – etwa was mache im Fall eines Blackouts mit meinem Müll, was mache ich wenn die Klospülung nicht mehr funktioniert?

Wieviel muss ich investieren, um eine erste Notbevorratung anzulegen?
Der Notvorrat für eine Person für eine Woche ist um 100 Euro zu haben. Da ist alles dabei, inklusive ein Campingkocher, der essentiell ist. Was man nicht machen sollte, ist irgendeine Astronautennahrung oder Militärverpflegung aus dem Internet bestellen. Das ist erstens sehr teuer und zweitens kaum genießbar. Wichtig ist Normalität, so weit das möglich ist. Nudeln und diverse Sugo- und Fleischsaucen etwa. Das hilft, Stress zu vermeiden und die Laune halbwegs hoch zu halten.

Markus Unterauer
Notfallvorsorge in der Stadt Persönliche Krisenvorbereitung in Städten
ISBN Softcover: 978-3-347-51945-9
Erhältlich im Buchhandel

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