“Blech-Cup”: Dem LASK winkt die Quali-Runde in der neuen Euro Conference League
“Europacup für Arme”, Blech-Cup” oder “3. Liga” wird die neue Europa Conference League bereits despektierlich genannt. Nach aktuellem Tabellenstand starten die Linzer heuer in der Qualifikation dieses neuen Bewerbes. Gewinner sind hingegen Fußballzwerge aus kleinen Ländern, die nun ebenfalls internationale Luft schnuppern dürfen. Für Vereine wie den LASK bedeutet die Europacup-Reform aber herbe Einnahmeverluste.
Der neue Wettbewerb ist Teil einer Umstrukturierung der UEFA-Wettbewerbe. In der Gruppenphase der Europa League sind ab sofort statt 48 nur mehr 32 Klubs mit dabei. Statt drei gibt es vor den Play-offs nur noch eine Qualifikationsrunde, die Anzahl der Gruppen sinkt von zwölf auf acht. Die Gruppendritten aus den Euro-Ligen scheiden künftig nicht mehr sofort aus, sondern dürfen quasi eine Klasse tiefer in der neuen Conference League weiterspielen (Einstieg ins Sechzehntelfinale).
Die neue Euro Conference League: Masse statt Klasse
Das Positive Vorweg: Es kommt ein neuer Europacup-Bewerb. Neu ist die Idee nicht, denn mit dem Cup der Cupsieger gab es bis 1999 bereits einen dritten Europacup. Es kommen aber noch mehr Vereine in den Genuss des Europacups. An der Quali der neuen Conference League nehmen insgesamt 138 Mannschaften teil.
Der LASK müsste, sofern er heuer Vierter wird, in der zweiten Qualifikationsrunde einsteigen. Übersteht er diese, warten noch die dritte Quali-Runde und das Playoff, ehe es in die Gruppenphase mit 32 Mannschaften geht. Die Gruppensieger qualifizieren sich für das Achtelfinale. Dann wird’s kompliziert: Die Gruppenzweiten spielen eine vorgeschaltete K.O.-Runde gegen die Drittplatzierten der UEFA-Europa-League-Gruppen um den Einzug ins Achtelfinale, wo es ebenfalls im K.O.-Modus weitergeht. Der Sieger des Finales erhält in der Folgesaison das Startrecht in der Gruppenphase der UEFA Europa League.
Unattraktivere Gegner, Prämien bedeutend niedriger
Die Prämien für die Conference League sind noch nicht veröffentlicht, werden aber um einiges niedriger als in der Euro League sein – die Rede ist von einem Drittel bis zur Hälfte. In der letzten Saison waren es in der Euro League 560 Millionen Euro für alle teilnehmenden Vereine, die Championsleague-Klubs teilten gar 1,932 Milliarden Euro (!) unter sich auf.
LASK: knapp 24 Millionen Euro Europacup-Prämien
Und der LASK? In der Saison 2019/20 wiesen die Schwarz-Weißen einen Umsatz von 34,3 Millionen Euro aus. Etwa halb so hoch (17 Millionen Euro) waren die Einnahmen aus den Erfolgen der Europa-League Teilnahme. Im Folgejahr (2020/21) waren es immerhin noch 6,6 Millionen Euro. Die Zahlen zeigen, dass die Europacup-Einnahmen mittlerweile einen wesentlichen Faktor im Budget des LASK darstellen.
Weniger Interesse und weniger Prämien in der “Euro Conference League”
Mit Platz 4 blüht dem LASK nun aber ein Qualifikationsplatz in der Euro Conference League. Und neben den UEFA-Prämien werden auch die anderen Einnahmen sinken: Durch die zusätzliche Flut an Europacupspielen und den niedrigeren Wertigkeit des Bewerbs sind auch die Übertragungsrechte weniger lukrativ – und damit sinken auch die TV-Gelder. Von den geringeren Zuschauereinnahmen gegen unattraktive Gegner ganz zu schweigen.
Renderings: Raumkunst ZT
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