27 statt 3 Millionen: Kostenanteil am Donauparkstadion hat sich für Stadt Linz verneunfacht
Das neue Donauparkstadion wird ein echtes Schmuckkästchen. Das Herzensprojekt des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger wird aber auch eine echte finanzielle Herausforderung für die Stadt: Im 2019 fixierten Infrastrukturpaket wurde zwischen Stadt Linz und Land OÖ “eine maximale Investitionssumme von 9 Millionen Euro” schriftlich vereinbart, der Linzer Kostenanteil wurde mit drei Millionen Euro fixiert. Jetzt, zwei Jahre später, liegen die echten Zahlen am Tisch: Das 5.000-Zuschauer-Stadion kostet nicht neun, sondern 30 Millionen Euro, die Stadt muss statt drei nun 27 Millionen Euro übernehmen.
So schön das Projekt auch ist: Es ist ein ziemlich dickes Ende, das jetzt publik wurde. Vor zwei Jahren wurde von Stadt Linz und Land Oberösterreich das große “Sport-Infrastrukturpaket” präsentiert. Inhalt: Neben diverser Investitionen in Leichtathletikanlagen einigte man sich auch auf den Bau einer LASK-Arena auf der Gugl, einer Ballsporthalle am Standort der NMS Kleinmünchen und der Errichtung eines neuen Donauparkstadions.

Wurde die Stadt Linz vom Land Oberösterreich über den Tisch gezogen?
Im Vertrag zwischen Land und Stadt vom Juli 2019 wurden für das Donauparkstadion maximale Investitionskosten von neun Millionen Euro fixiert. Die Finanzierung sollte dabei gedrittelt werden: Je drei Millionen sollte das Land, die Stadt und der Verein FC Blau-Weiß Linz bezahlen. Was Bürgermeister Luger geritten hat, so einen Deal einzugehen, weiß keiner, denn die Baukosten von neun Millionen Euro waren schlichtweg völlig unrealistisch. Im Gemeinderat sagte er zu dieser Fehlkalkulation, man habe sich bei der Schätzung der Baukosten auf die Experten des Landes OÖ verlassen.

Kostenanteil der Stadt Linz verneunfacht sich
Und es kam, wie es von fast allen Experten prophezeit wurde: Die Projektkosten stiegen von neun auf mittlerweile 29,85 Millionen Euro. Was gleich blieb, ist der 3-Millionen-Euro-Kostenanteil des Landes Oberösterreich, denn der Beitrag ist gedeckelt, egal wie teuer das Stadion wird. Und da auch der FC Blau-Weiß Linz keine Reserven hat, übernimmt die Stadt Linz auch dessen Kostenanteil. Unter dem Strich steuert die Stadt jetzt statt 3 Millionen satte 26,985 Millionen bei – das entspricht einer Steigerung von 900 Prozent.
Neues Stadion ist bundesligatauglich
Den Fans kann’s egal sein: Der FC Blau-Weiß Linz erhält bis 2023 eine Bomben-Heimstätte, mit der man auch wieder vom Aufstieg in die Bundesliga träumen kann. Mit 5.000 Plätzen wäre die Arena auch für die höchste Spielklasse gut geeignet. Die Abrissarbeiten des alten Donauparkstadions sollen noch heuer beginnen.
Im Frühjahr 2022 soll mit dem Bau des Donauparkstadions begonnen werden, im Sommer 2023 wird die neue Heimstätte des FC Blau Weiß Linz dann eröffnet.
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