Eisenbahnbrücken-Denkmal: Viel versprochen, nix gehalten
Erinnern Sie sich noch? 2015 wurde das Siegerprojekt eines SPÖ-nahen Ideenwettbewerbs zur Nachnutzung eines Teils der 122 Jahre alten Eisenbahnbrücke präsentiert. “The Floating Garden” war zwar eine Bombenidee, an eine Verwirklichung wurde aber offenbar nie gedacht. Später wurde versprochen, zumindest einen Teil der historischen Brücke als begehbare Skulptur aufzustellen. Nichts von alledem wurde verwirklicht, dabei galt die Brücke als DAS Symbol für Linz als Stahl- und Industriestadt. Der dafür extra aufbewahrte alte Brückenbogen lagert im Hafen und rostet vor sich hin – wohl in der Hoffnung, dass er endgültig in Vergessenheit gerät…
Kritisch beäugt ging die Initiative „Brücke für Linz“ 2015 an den Start. Parteipolitisches Kalkül wurde Thomas Gegenhuber, Mitbegründer der Plattform ‚Brücke für Linz‘ vorgeworfen. „Als SPÖ-Mitglied ist es ihm nur darum gegangen, den Menschen vor der Volksbefragung Sand in die Augen zu streuen und zu versprechen, dass auch im Falle des Abrisses zumindest Teile der Brücke erhalten bleiben – eine klare Wählertäuschung“, behauptete die Initiative ‚Rettet die Eisenbahnbrücke‘ nach dem Abriss der Brücke.
Finanzierung durch Spenden
Die Initiative ‚Brücke für Linz‘ verkündete im Herbst 2015, sich im Falle des Neubaus der Eisenbahnbrücke für eine Umsetzung dieser Idee einzusetzen. Als Finanzierungsquellen plante Thomas Gegenhuber private Spenden, Verkauf von Brückenpatenschaften oder Crowdfunding. Doch davon ist schon lange keine Rede mehr, denn die Intitiative „Brücke für Linz“ ist mittlerweile ebenso von der Bildfläche verschwunden wie deren Sprecher Thomas Gegenhuber.
Versprechen umsetzen!
Nicht verschwunden ist hingegen die Linzer SPÖ und der bereits damals verantwortliche Bürgermeister Klaus Luger, der an der Initiative maßgeblich beteiligt war. Im August 2020 sagte Luger, dass es die versprochene Umsetzung des Siegerprojekts nicht geben werde. Er wolle aber den im Hafen lagernden Brückenbogen auf der ehemaligen Manipulationsfläche “einfach aufstellen“. Die Umgestaltung des betreffenden Bereichs wurde nun abgeschlossen, vom Brückenteil fehlt aber jede Spur.
Heuer würde die Eisenbahnbrücke, die wie kaum sonst etwas über Jahrzehnte denn Ruf von Linz als Stahl- und Industriestadt prägte, ihren 122. Geburtstag feiern. Es ist höchst an der Zeit, dieses ehrwürdige, einzigartige Industriedenkmal endlich wie versprochen zu würdigen – wenn schon nicht als versprochenen „Floating Garden“, so wenigstens mit einem begehbaren Bogenteil samt Tafel zur großartigen Geschichte der historischen Brücke. Aber damit hat Linz bekanntermaßen ein Problem…
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