Der Flughafen Linz befindet sich seit Jahren in einer tiefen Krise: Passagierzahlen sind eingebrochen, Flugverbindungen wurden gestrichen, und die wirtschaftliche Bedeutung für Oberösterreich als Export- und Industriestandort stand auf dem Spiel. Nun gibt es Licht am Horizont – mit dem Ziel, die Anbindung an das Drehkreuz Frankfurt so rasch wie möglich wiederherzustellen. Möglich werden soll das durch eine finanzielle Beteiligung mit Steuergeld an der Wiederaufnahme der zuletzt schwach gebuchten Strecke. Ob das sinnvoll ist, sei dahingestellt…
Die Europäische Kommission hat der geplanten „Public Service Obligation“ (PSO) für die Strecke Linz–Frankfurt grünes Licht gegeben. Als nächster Schritt startet das Land Oberösterreich eine europaweite Ausschreibung. Der Gewinner des Verfahrens soll künftig regelmäßige Flüge zwischen den beiden Städten anbieten. „Diese Brüsseler Entscheidung unterstreicht, dass der Flughafen Linz unverzichtbare Infrastruktur für Export, Industrie und Tourismus bleibt. Die Verbindung zu einem globalen Hub wie Frankfurt ist für viele Unternehmen in unserem Land lebenswichtig“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer.
„Wir wollen eine stabile, langfristige Lösung für die Einbindung Oberösterreichs ins internationale Luftverkehrsnetz schaffen. Bei reibungslosem Ablauf der Ausschreibung können Geschäftsreisende und Touristen bald wieder direkt von Linz aus über Frankfurt weltweit fliegen. Die heimische Wirtschaft muss diese Gelegenheit nun ergreifen und die Flüge intensiv nutzen – nur hohe Nachfrage sichert den Bestand dauerhaft“, sagt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens Linz ist.
Kommentar
Eine Linienverbindung, die laut unisoner Politiker-Meinung „unverzichtbar“ für Oberösterreich sei, die aber seit Jahren weit unter dem Break-even mit schwacher Auslastung dahingrundelte, soll jetzt mit viel Steuergeld wiederbelebt werden: Ob das eine richtige Entscheidung ist, scheint fragwürdig. Aber natürlich ist es einfacher, sich mit Steuergeld etwas zu kaufen (das offensichtlich kaum jemand haben will), als bei Airlines Klinken zu putzen, Stimmung zu machen und Gespräche zu führen. Sinnvoller, statt schon wieder auf Frankfurt (das seit vielen Jahren nicht mehr funktioniert) zu setzen, wäre der Versuch, Anbindungen an Drehkreuze anderer großer Luftfahrtverbünde wie nach Amsterdam, Paris oder London zu schaffen und die Bemühungen dorthin zu lenken. Ein Star-Alliance-Hub besteht mit Wien in unmittelbarer Nähe zu Linz ohnehin bereits. Irgendwie erinnert das an die Versuchsanordnung mit einer Maus, die trotz immer wiederkehrender Elektroschläge immer wieder aufs Neue blind nach eine Käsestück giert.





























