Schlimm sein wird jetzt bald salonfähig: In der Tabakfabrik Linz soll nach der Idee des renommierten Urfahraner Karikaturisten Gerhard Haderer noch heuer die „Schule des Ungehorsams“ starten. Die Vorbereitungen für dieses Zukunftsprojekt laufen. Einer der großen Söhne der Landeshauptstadt kehrt nach Beendigung seiner Zusammenarbeit mit dem renommierten deutschen Wochenmagazin “Stern” damit auch wieder arbeitstechnisch nach Linz zurück. (Titelfoto: archipicture)
Ausgehend von Ausstellungsaktivitäten in den Vereinsräumlichkeiten versteht sich der Verein als Plattform, die interessierte Menschen aus allen Gesellschaftsschichten mit Kunstschaffenden, Publizisten und sonstigen Meinungsbildnern zusammenbringt. Sie sollen dazu animiert werden, sich eigene Gedanken zu gesellschaftsrelevanten Themen und vorherrschenden Meinungen zu machen. „Die Schule des Ungehorsams“ geht davon aus, dass konstruktives Einmischen nichts Negatives, sondern etwas Wichtiges für eine Gesellschaft ist. Die Aktivitäten reichen von Vorträgen, Ausstellungen, Lesungen und Workshops bis zu Publikationen und Aktionen im öffentlichen Raum.
Zudem begibt sich eine so genannte Wanderakademie auf die Suche nach aktuell brennenden Themen. Diese werden in Workshops an unterschiedlichen Orten in und außerhalb von Linz bearbeitet, deren Ergebnisse anschließend in einer Präsentation in der Tabakfabrik Linz gezeigt. Begleitet wird die Wanderakademie von einem Filmteam, das in Form einer „Reality-Show“ online übertragen wird.
Die Idee
Gerhard Haderer will sich nach seinem Austritt beim deutschen Wochenmagazin „stern“ wieder verstärkt dem gesellschaftlichen und politischen Geschehen in Österreich widmen. Die Idee zu seinem Vorhaben hat er bereits seit Längerem. Die „Schule des Ungehorsams“ ist für Haderer der logische Schritt nach vielen Jahren „des Aufstachelns und der Aufforderung, eigene Gedanken zu denken“ – „ein Aufruf an alle Menschen, die sich einmischen wollen, um die Gesellschaft mitzugestalten, in einer spielerischen Art und Weise Ungehorsam durchzudenken“.
Linz gewinnt!
Gerhard Haderer (geboren 1951) zählt zu den wichtigsten Karikaturisten des deutschsprachigen Raums. Die Einrichtung seiner „Schule des Ungehorsams“ bringt der Stadt starke Vorteile:
- Durch die Ausstellungstätigkeit besteht für die Linzer die Möglichkeit, sich regelmäßig einen Überblick über die aktuellen Arbeiten des Künstlers zu verschaffen.
- Das Portfolio der vielfältigen Kultureinrichtungen wird um eine neue, wichtige Sparte – eben jener der Karikatur – bereichert.
- Wie kaum eine andere Kunstform schafft es die Karikatur, komplizierte gesellschaftliche Zusammenhänge in satirischer Form für den Betrachtenden – abseits von Bildungsschranken – zu entschlüsseln. In den vergangenen Jahren rückte diese Kunstform verstärkt in den Fokus kulturpolitischer Betrachtungen. Linz verfügt damit auch bald über eine Einrichtung, die sich kontinuierlich der Auseinandersetzung mit diesem Medium widmet.
- In Zeiten, in denen verkürzte Darstellungen und vorgefilterte Informationsweitergaben die Kommunikation zwischen Menschen prägen, ist die Schule ein wichtiger demokratiepolitischer Beitrag des Künstlers für das gesellschaftspolitische Geschehen in seiner Heimatstadt.
- Gerhard Haderer genießt einen hohen Bekanntheitsgrad vor allem in Deutschland. Es ist zu erwarten, dass zahlreiche Kulturtouristen die Einrichtung bei ihrem Aufenthalt in Linz besuchen werden.
- Mit der Tabakfabrik entsteht in Linz ein neuer Stadtteil, in dem kulturelle Begegnung und Kreativwirtschaft beheimatet sind. „Haderers Schule“ würde mit ihren Programmen das Publikum sicherlich dorthin anlocken.
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