Nicht nur Tourismusgemeinden leiden unter dem Problem der Zweitwohnsitze, betroffen sind vor allem die Statutarstädte. Mit Anfang Juni waren 202.797 Personen in Linz mit Hauptwohnsitz gemeldet, knapp 30.000 mit Nebenwohnsitz. In Summe nutzen somit 233.000 Personen die Linzer Infrastruktur. Finanzielle Abgeltung durch Bund und Land dafür gibt es aber nur für Hauptwohnsitz-Linzer.
Bürgermeister Klaus Luger sieht darin eine finanzielle Schieflage. „Die Anforderungen und Zuständigkeiten an die Städte wachsen stetig. Die dafür notwendigen Mittel aber nicht. Das derzeitige System des Finanzausgleichs stellt eine Ungleichbehandlung dar. Ich schlage daher eine Nebenwohnsitz-Entschädigung von 50 Prozent der Hauptwohnsitz-Ertragsanteile vor. Linz brächte dies 18 Millionen Euro jährlich.“
Die wachsende Zahl der Nebenwohnsitz-Linzer stellt eine große Belastung dar. Zum einen entgehen der Stadt je Nebenwohnsitz rund 1.200 Euro pro Jahr an Bundesabgaben, zum anderen muss für diese 30.000 Personen, die teilweise in Linz leben, die notwendige Infrastruktur, geschaffen und aufrechterhalten werden. Straßen, öffentlicher Verkehr, Bäder, Sport,- Kultur- und Freizeiteinrichtungen nutzen sowohl Haupt- als auch Nebenwohnsitz-Linzer. Das verursacht Mehrausgaben.
„Eine Geldaufteilung nicht mehr allein an der Bevölkerungszahl gemessen, sondern an den Aufgaben orientiert, muss die Basisfinanzierung der Städte sicherstellen. Vor allem das Land Oberösterreich als direkter Ansprechpartner der Kommunen sollte sich dafür einsetzen.“ Würde man pro Nebenwohnsitz nur die Hälfte der üblichen 1.200 Euro erhalten, die Linz für Hauptwohnsitze einnimmt, würde der städtische Haushalt um 18 Millionen Euro jährlich entlastet.
You might also like
Mehr von Politik
“Den Linzer Westring komplett fertigbauen statt von Ostumfahrung träumen”
Zum „Restring“ wurde der in Bau befindliche Linzer Westring, weil der nördliche Teil des Projekts bereits 2010 abgeblasen wurde. Jetzt …
Schon wieder: Linzer Stadtpolitik will 100.000 Quadratmeter im Grüngürtel zu Bauland umwidmen
Die "Klimahauptstadt" Linz ist einmal mehr drauf und dran, sich selbst ad absurdum zu führen: Geht es nach dem Planungsressort …
Post City statt Grünland-Zerstörung?
Es klingt in der Tat absurd: 100.000m2 Grünland sollen bei der Kepler Uni in neues Bauland umgewidmet werden. Das betroffene …
Leave A Reply
Title
[…]here are some links to internet sites that we link to due to the fact we believe they’re worth visiting[…]
Title
[…]Sites of interest we’ve a link to[…]