Linz und das Wasser – nicht nur aufgrund der Donau und der vielen Hochwässer eine wechselvolle Beziehung. Das Stadtbild wird auch durch viele Brunnen bestimmt. Ein besonderer steht auf der Spittelwiese. Der im Jahr 2000 verwichene, famose Meisterkünstler Friedensreich Hundertwasser hatte hier seine genialen Hände im Spiel.
Am 10. März 1990 waren es auf den Tag genau 500 Jahre, seit Kaiser Friedrich III. Linz als Landeshauptstadt urkundlich erstmals nachweisbar bestätigte. Im Zuge dieser Feier entstanden zehn Jubiläumsbrunnen in verschiedenen Linzer Stadtteilen. Über die Optik des einen oder anderen Wasserspenders lässt sich durchaus streiten.
Ein überaus gelungenes Artefakt dieser Spezies wurde aber just drei Jahre später erschaffen: Das städtische Versorgungsunternehmen LINZ AG feierte 1993 seinen 100. Geburtstag. Kein Geringerer als der weltbekannte Künstler „Friedensreich Hundertwasser Regentag Dunkelbunt“ wurde beauftragt, einen Brunnen zu gestalten. Der Standort sollte sich in der belebten Fußgängerzone der Innenstadt befinden: auf der Spittelwiese (der Name stammt übrigens von einem ehemaligen Krankenhaus neben dem sich eine Wiese befand).
Heraus kam ein beeindruckendes Objekt, das als offene Hand gestaltet wurde. Friedensreich Hundertwasser nannte sein Projekt „Spiralfluss Trinkbrunnen 1“. Ein „SpiralflussTrinkbrunnen 2“ aus der gleichen Zeit befindet sich übrigens in Tel Aviv. Der Brunnen ragt mit fünf gespreizten Fingern nach oben, das Wasser läuft in der Handfläche zusammen. Bunte Steine und rot-blaue Keramikfliesen verleihen dem Brunnen die typische Hundertwasser-Optik.
Für Brunnenfetischisten ist Linz nicht nur darob eine relativ gute Anlaufstelle: Im gesamten Stadtgebiet gibt es um die 80 Brunnen. Einer der ältesten und geschichtsträchtigsten steht im Hof des Linzer Schlosses: Der dortige „Carlone Brunnen“ stammt aus dem Jahr 1672. Noch älter ist der Brunnen im Schloss Auhof bei der Kepler Universität (1628). Ein Hingucker: der „Wasserspeiende Gnom“ vor dem Cafe Traxlmayr auf der Promenade: Er wurde ursprünglich für den Platz beim Aufgang zur Wasserstiege (siehe 34) angekauft. Die neueste Brunnen-Version kommt ganz ohne Wasser aus: Der 2019 eröffnete„Lichtbrunnen“ am Hofberg in der Altstadt erinnert ein bisschen an Luke Skywalkers Laserschwert: „Möge der schlechte Geschmack mit dir sein!“
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