Der österreichische Rapper Nazar hat in den letzten Jahren eine fette Karriere hingelegt. Als kleines Kind mit seiner Mutter vor 27 Jahren aus dem Iran nach Österreich geflüchtet, musste er aufgrund einer schweren Knochenkrankheit elf – teilweise schwere – Operationen über sich ergehen lassen. Leidgeprüftes Flüchtlingskind, dazu das jahrelange Martyrium im Krankenhaus… klingt nach alles anderem als nach einer schönen Kindheit. Aber dank der guten Versorgung und der Möglichkeiten in Österreich gelang es Nazar trotz allem, zum topverdienenden Superstar der Rap-Szene aufzusteigen.
So wie Nazar und seine Mutter nahm Österreich auch zehntausende andere hilfesuchende Menschen aus aller Welt auf. Was heißt hier zehntausende: hunderttausende. Selbstverständlich und mit offenen Armen. Österreich ist sich (nicht nur) seiner geschichtlichen Verantwortung bewusst und hilft oft, viel und – entgegen mancher linker Dauersülzer – sehr gerne. Unser Land ist hier aktiver als der Großteil der restlichen Länder Europas. Und das ist durchaus nicht immer uneigennützig. Denn gerade Werdegänge wie Nazar zeigen: Aus einem kleinen, verletzlichen Pflänzchen kann etwas Großes entstehen.
Umso unverständlicher ist die dumpfe, primitive und letztklassige Hasstirade, die Herr Nazar kürzlich beim Donauinselfest auf zehntausende Besucher minutenlang abgelassen hat. Nazis wären sie alle, de Österreicher. Und Fotzen. Ohne Nächstenliebe, voller Hass und und und.
Man könnte das Ganze als das übliche primitive Rapper-Sprech abtun, um gut platziert in der Tagespresse zu landen. Tun wir aber nicht. Denn wer so peinlich einen auf Skandalrapper macht – und ganz nebenbei zu dumm ist, wirklich cool zu provozieren, ist kein Rapper. Sondern, ja genau: eine Fotze. Wenn überhaupt.
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