Pünktlich zur Halbzeit der aktuellen Gemeinderatsperiode tauscht das Team bei Linz+ eine neue Spielerin ein. Brita Piovesan aus dem Linzer Kaplanhofviertel übernimmt das Gemeinderatsmandat der Bürgerliste von Renate Pühringer. Wir haben sieben Fragen an die frischgebackene, 47-jährige Jung-Gemeinderätin gestellt.
Warum gibt es bei Linz+ überhaupt einen Mandatswechsel?
Das haben wir schon am Anfang so ausgemacht. Das ist wie ein Spielerwechsel beim Fußball. Wir trainieren seit 2021 gemeinsam. Nächstes Finale: September 2027.
Wer ist diese Brita Piovesan überhaupt?
Vieles gleichzeitig. Linzerin, verheiratet, berufstätige Mutter von drei Kindern, Radfahrerin und nun auch Politikerin. Ich spreche vier Sprachen und bin etwas ungeduldig.
Warum sind Sie nicht bei den Grünen?
Meinen Sie das ernst? Natürlich ist mir unser Stadtklima wichtig, meine Familie und ich versuchen ökologisch zu leben, fahren die meisten kurzen Wege mit dem Rad, aber Greenwashing und Symbolpolitik sind mir ein Gräuel. Ich denke, ich stehe mit beiden Beinen am Boden. Ich will Ergebnisse, die unseren Standort und die Lebensqualität verbessern, kein grünes Gefühl.
Sie fahren in Linz alles mit dem Rad. Hassen Sie die Autos?
Aber wo, Blödsinn. Zum Autofahren hab ich nur keine Zeit!. Im Stau zu stecken, halte ich nicht aus, Parkplatz zu suchen schon gar nicht. Für meine Alltagswege ist das Rad einsame Spitze. Es ist platzsparend, kostengünstig und wendig. Ich bringe meinen Jüngsten damit ins Training, zu Freunden, erledige den Einkauf. Aber wir haben auch ein Auto und das Klimaticket.
Warum sind Sie überhaupt aus der Privatwirtschaft in die Politik gegangen?
Als die Quadrill präsentiert wurde, dachte ich zuerst, das sei ein Scherz. Die x-te Hochhaus-Landmark? Schatten für die Tabakfabrik? Noch mehr Luxus- und Anlageobjekte? Noch mehr Verkehr in einem Viertel, das schon jetzt chronisch überlastet ist? Was hat die Allgemeinheit davon?! Nichts. All das hat mich politisiert. Wir haben die Nachbarschaft als ‘Tabakfabrik-wir reden mit’ organisiert. Seit fünf Jahren kämpfen wir für eine Schadensbegrenzung und Verbesserungen im Viertel. Nach wie vor fordern wir eine verkehrsberuhigte Ludlgasse.
Was haben Sie sich bis 2027 vorgenommen?
In den nächsten zwei Jahre werde ich mich um das Hafen- und Kaplanhofviertel kümmern, unermüdlich erklären, warum die Radmobilität den Wirtschaftsstandort stärkt und gemeinsam mit Lorenz Potocnik die unabhängige Oppositionsrolle wahrnehmen. Auch bin ich weiterhin Ansprechperson für Bürgerinitiativen: Brita Piovesan, 0650/9299833, mehr@linzplus.at





























