Spannender Vorstoß von ASKÖ Skiverein Linz-Präsident Manfred Schauberger: Er will sich dafür stark machen, dass Linz der Standort der seit Jahren österreichweit diskutierten und vom ÖSV geforderten Skihalle wird. Speziell Ski-Austria-Präsidentin Roswitha Stadlober wünscht sich so eine Halle seit geraumer Zeit zwischen Salzburg und Wien – Linz wäre vom Einzugsgebiet her der ideale Standort. Geht es nach Manfred Schauberger, ist auch ein Langlauftunnel ein Thema. Angesiedelt sein könnte die Skihalle im Hafenviertel, dort gäbe es auch ein Grundstück, das möglicherweise verfügbar wäre, so Schauberger.
Weltweit gibt es über 120 Skihallen – etwa in Deutschland, in den Niederlanden und Belgien, in Indien und sogar in der Wüste Dubais. In Shanghai wurde Anfang September die größte Skihalle der Welt eröffnet. Das “Shanghai Indoor Ski Resort” verfügt über Pistenflächen von neun Hektar – inklusive Sesselliften und sogar einer Gondelbahn.
Die Skisport-Halle in Oberhof (D) hat den Schwerpunkt Nordischer Wintersport und verfügt über fast 2 km Langlauf-Strecken. Auch das alpincenter in Bottrop ist überregional bekannt, es bietet die längste Indoor-Piste Deutschlands. Hier werden auch Fortgeschrittene auf einer 640 m langen Abfahrt mit 24 % Gefälle gefordert.
Für Linz schwebt Manfred Schauberger eine Halle mit 400 Metern Pistenlänge vor – ideal zum Training und für ein paar Schwünge im Schnee (400 Meter entsprechen etwa der Abfahrtslänge beim Schlepplift in Kirchschlag). Schauberger ist mit seiner Forderung übrigens in guter Gesellschaft: Nicht nur ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober wünscht sich so eine Anlage, auch ÖSV Damen-Cheftrainer Roland Assinger sagt: “Wird brauchen dringend eine Skihalle in Österreich!”
“Eine Skihalle zeichnet sich durch einen schlauchartigen, überdachten Raum aus, der mit Liftanlagen und Abfahrten ausgestattet ist. Um einen künstlichen Berg zu erzeugen, hat das Fundament des Gebäudes ein Gefälle zwischen 10 und 35°. Damit der Kunstschnee hergestellt werden kann und sich auch hält, liegt die Innentemperatur konstant zwischen -2 und -5 °C. Gastronomie mit urigem Skihütten-Ambiente und Après-Ski-Musik gibt es in nahezu jeder Skihalle”, definiert das Portal snowtrex.de die Idee von Skihallen.
Sinnvoll wäre eine Skihalle in Zeiten von Klimawandel und immer weniger kleiner, nahe an Städten gelegenen Skigebieten allemal. Österreich als einer der wenigen weißen Flecken, was Skihallen betrifft, ist drauf und dran, hier den Anschluss zu verlieren. Ein Kernpunkt ist allerdings die Kostenfrage: Die Skihalle in Hamburg-Wittenburg (350m Pistenlänge) kostete ca. 75 Millionen Euro, etwa 100.000 Menschen/pro Jahr nutzen die Halle. Diese Summe entspricht in etwa den Baukosten der neuen LASK-Arena, die allerdings an über 300 Tagen im Jahr nicht genutzt wird – eine Skihalle wäre täglich in Betrieb und hätte auch einen tatsächlichen volkswirtschaftlichen Nutzen – inklusive Gesundheitsaspekte und Jugendsport. UND: Ein Großteil des Geldes müsste bei so einem österreichweiten Vorzeigeprojekt ohnehin vom Bund kommen…
Nachhaltigkeit gegeben
Auch das Thema Nachhaltigkeit wäre geregelt: Die Skihalle in Neuss etwa betont stolz, das sie weniger Energie benötigt als ein städtisches Freibad. Der Großteil der benötigten Energie kann zudem von Solarmodulen, die außen an der Halle angebracht werden, gewonnen werden. In Neuss wird die Skipiste als Zwischenspeicher genutzt: Der Schnee dort wird im Sommer, wenn zu viel Strom produziert wird, extrem runtergekühlt. Wird kein Strom produziert, kann die Energie der Piste wieder entzogen werden. Auch die Abwärme könnte für die Fernwärme genutzt werden.
Und die Preise? In Neuss kostet die Tageskarte etwa 53,50 Euro, ein Zweistundenticket kommt auf leistbare 38 Euro, das Abendticket (ab 17 Uhr) auf 29 Euro.
Kommentar
Eine Skihalle für Linz? Warum nicht! Nachdem ein kleiner Lift nach dem anderen (wie zuletzt in der Koglerau oder in Kirchschlag) die Segel streichen muss, braucht es Maßnahmen, um den Skisport in Österreich nicht gänzlich den Bach runtergehen zu lassen. In Deutschland gibt es bereits sechs Skihallen, weltweit sind es über 100. Lediglich das Skiland Österreich hinkt nach – das gibt’s ja fast nicht, als Skination Nr.1! Für die Sportstadt Linz und das Sportland Oberösterreich wäre es eine einmalige Chance und ein echter Turbo. Beim Bau der beiden Stadien in Linz, aber auch der Leichtathletik-Infrastruktur haben Stadt und Land gezeigt, was alles möglich ist, wenn man an einem Strang zieht – noch dazu bei einem Projekt, bei dem der Bund als “Hauptzahler” auftreten müsste. Also: Brettln anschnallen und Voigas! wh
Titelfoto: Plohe, Redaktion/KI
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