Nach der Donau stehen bald auch an der unteren Traun zwischen dem Kleinwasserkraftwerk Traunwehr und der Ebelsberger Brücke umfassende Renaturierungsmaßnahmen an. So soll die durch den Bau des Jaukerbach-Kanals trockengelegte Traunau und der begradigte Flussverlauf auf einer insgesamten Länge von 3,5 Kilometern mit Flussaufweitungen, Laufverschwenkungen, Amphibientümpeln, Schotterbänken und Stillgewässerbereichen ein „naturnaher Fließgewässercharakter“ hergestellt werden.
Ältere Semester werden sich erinnern: Die Traunauen zwischen Ebelsberg und A7-Autobahnbrücke waren vor einigen Jahrzehnten ein wunderschönes Naturparadies mit Seitenarmen, Stillgewässern und unberührtem Auwald, ehe der Bau des Jaukerbach-Kanals und des Kleinkraftwerks Kleinmünchen im Jahr 1978 das gesamte Areal quasi trockenlegten. In den 1970er-Jahren noch war Kleinmünchen von mehreren Bächen durchzogen, diese wurden entweder in Kanäle abgeleitet, zugeschüttet oder unter die Erde verlegt.

Auch der Bau der großen Donaukraftwerke wie bei Abwinden-Asten (1979) zerstörten viele Quadratkilometer Auwald und machten die Donau zu einem kanalartigen Gerinne, die Auen wurden durch den Bau von Hochwasserschutzdämmen vom Donauwasser abgetrennt. Seit einigen Jahren versucht man, diese Fehler von damals zu korrigieren – im Falle der Donau mit Aufschüttungen von geschotterten Flachwasserbereichen wie beim Winterhafenspitz oder der Grabung von Seitenarmen wie bei der Marktau bei Ottensheim.

Als Nächstes soll der Unterlauf der Traun bei Ebelsberg in Angriff genommen werden. Der Plan sieht vor, zwischen der Ebelsberger Brücke bzw. der Mündung des Kremsmühlbaches und der Eisenbahnbrücke das bestehende Leitwerk rechtsufrig auf einer Länge von rd. 1 km vollständig zu entfernen und rückversetzt eine neue Ufersicherung zu bauen. In Kombination mit linksufrigen Aufweitungen und Kiesumlagerungen erhält dieser Abschnitt wieder einen naturnäheren Fließgewässercharakter.

Zwischen der Autobahnbrücke und Ebelsberger Brücke sind linksufrig auf einer Länge von rd. 2,5 km Flussaufweitungen und Laufverschwenkungen mit der Möglichkeit zur eigendynamischen Weiterentwicklung geplant. Durch Uferrückbau und Umlagerungen entstehen im gesamten Maßnahmenabschnitt dabei naturnahe Uferzonen mit flach ausgeprägten Gradienten.
Zusätzlich sind einseitig angebundene Stillgewässerstrukturen, Amphibientümpeln und Tieferlegungen von bestehenden Senken vorgesehen. Der gesamte Abschnitt wird mit Totholzstrukturen von zu rodenden Bäumen strukturiert. Durch Einbau von Strömungsteilern (Chevrons) und Buhnen wird eine Strömungslenkung bewirkt die eine eigendynamische Weiterentwicklung unterstützt. Zusätzlich werden durch Einbauten Tiefenvarianzen und Strömungsdiversität erzeugt sowie wertvolle Versteckmöglichkeiten für Fische geschaffen.
Etwa 8,2 Mio. Euro wird die Umsetzung kosten. Wann es losgeht, ist noch nicht fixiert – aller Voraussicht nach erfolgt der Start 2026. Derzeit stehe man in Abstimmung mit den entsprechenden Stellen, heißt es seitens der Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft des Landes OÖ.