Umdenken nach der Beirut-Katastrophe? Auch im Linzer Hafen lagern 17.000 Paletten Gefahrgut
Die Mega-Explosion im Hafen von Beirut ist in aller Munde. Verursacht wurde diese durch gelagertes Gefahrgut. Was viele nicht wissen: Auch im Hafen Linz sind brisante Stoffe gelagert – unter dem Sammelbegriff „Gefahrengut und wassergefährdende Stoffe“ sind es 17.000 Paletten Lagerkapazität – u.a. Lithiumbatterien, Chemieprodukte, Lacke, Farben und andere gefährliche Stoffe. An- und abtransportiert wird der Großteil davon mit dem LKW.
Das Gefahrengutlager im Hafen Linz befindet sich nur 2,5 Kilometer vom Hauptplatz und ein paar Hundert Meter von Wohngebieten entfernt. insgesamt lagen hier bis zu 17.000 Paletten Gefahrgut. 2017 wurde im Hafen Linz zusätzlich das österreichweit erste behördlich genehmigte Gefahrgutlager für Lithium-Batterien in Betrieb genommen.
Im Rahmen des laufenden Projektes „Neuland“, für das Teile der drei Hafenbecken verlandet wurden, soll der lukrative Bereich Gefahrgut ausgeweitet werden, weitere Lagerhallen sollen entstehen, sagt Stadtentwickler Lorenz Potocnik von NEOS Linz: „Gar nicht auszumalen, wenn dort mal ein Brand ausbricht – oder es beim Transport zu einem Unfall auf der dichtbefahrenen Industriezeile kommt.“
Die betreffenden Flächen sollten daher lieber anders genutzt werden, so Potocnik: „Dieses Gefahrengutlager ist fehl am Platz und hat mitten in der Stadt, direkt am Wasser, nichts verloren. Wir blockieren uns mit dieser kurzsichtigen Nutzung das Potential der Fläche direkt am Wasser.“ Gefahrengut müsse in unbedenklicheren Gegenden am Stadtrand gelagert werden, sagt Potocnik: „Ganz abgesehen vom enormen Verkehr, der dadurch angezogen wird: Anstatt diese Lagerflächen auszuweiten, sollten sie abgesiedelt werden, das würde ganz neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Projekts Neuland eröffnen.”
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