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LINZA Gschichtn: Beim „Urlaubsstein“ zu Linz

11. März 2024
in Freizeit
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Das Donautal bildete viele Jahrhunderte lang ein Einlasstor zu Linz – oder auch einen Fluchtweg. Heute „flüchten“ hier nur mehr die Pendler (abends) oder erholungssuchende Linzer (am Wochenende) aus der Stadt. Ein efeubewachsener Felsen an der engsten Stelle erzählt eine andere, noch viel spannendere Geschichte.

Am Weg Richtung St. Margarethen – etwa 500 Meter nach dem Römerbergtunnel – ist in der Felswand an der Donau in etwa drei Meter Höhe eine Tafel eingelassen, in der ein Heiligenbild steht: „Christus nimmt von seiner betrübten Mutter Abschied“ lautet die Inschrift. Auf der Tafel befindet sich auch die Jahresangabe 1608 – vermutlich ein Hinweis auf die erste Verbreiterung des damals nur zwei Meter breiten Karrenweges nach Linz.

Einst reichte das Ufer der Donau bis an den Felsen des „Urlaubssteins“.

Früher hatte dieser Fleck wohl eine ganz spezielle Ausstrahlung – Felsen, die bis ins Wasser reichen, davor die damals noch wilde Donau… die gegenüberliegenden Felswände der Urfahrwänd‘ lassen heute noch erahnen, wie archaisch und wild es hier einst zuging. An dieser gefährlichen Stelle sollen sogar Landesverräter und andere Übeltäter vom Felsen in die Donaufluten gestürzt worden sein.

Der Volksmund nannte den Fleck am nördlichen Donauufer lange „Urlaubsstein“. Eine Deutung dieses Namens berichtet vom Brauch, dass  auf Wanderschaft gehende Linzer Handwerksgesellen bis hierher von ihren Liebsten begleitet wurden, ehe sie in die weite Welt aufbrachen. Eine andere Geschichte besagt, dass die Bezeichnung auf die ehemalige Fabrikskaserne (das Gebäude der ehemaligen Wollzeugfabrik) zurückgeht: Soldaten, die Ausgang, aber keinen Urlaubsschein hatten, durften sich nur bis zum Urlaubsstein entfernen, jeder Schritt darüber hinaus wurde als Desertion gewertet. 

Der Name Urlaubsstein könnte aber auch einen anderen, morbiden Hintergrund haben: Verstorbene sollen hier einst ihr Wassergrab gefunden haben. Amand Baumgarten schreibt in seinem Buch „Aus der volksmäßigen Überlieferung der Heimat“ über ein „Urlaubslied“ namens „Beurlaubung eines Verstorbenen von allen Creaturen“ – das Lebensende wurde im 19. Jahrhundert auch mit „Urlaub nehmen“ umschrieben. 

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