“Gottloser” Gemeinderat: Nur fünf Abgeordnete setzen auf Hilfe von oben
Am 4. November wurden die Linzer Gemeinderäte für die neue Periode, die bis September 2027 läuft, inauguriert. Auf Gott setzt beim Treuegelöbnis mittlerweile kaum noch jemand der 61 Mitglieder des Stadtparlaments.
Es ist zwar “nur” ein Formalakt, aber dennoch ein großer persönlicher Moment für die Gemeinderäte, wenn sie im Gemeinderatssaal die Gelöbnisformel sprechen. Diese lautet: “Ich gelobe, die Bundesverfassung der Republik Österreich, die Verfassung des Landes Oberösterreich und alle übrigen Gesetze getreu zu beachten und meine Pflichten nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen.”
Der Zusatz “…so wahr mir Gott helfe” war einst ein gängiger und von fast allen Gemeinderäten benutzter Wortlaut, mittlerweile verzichten aber fast alle auf das Miteinbeziehen höherer Mächte: Gerade mal fünf von 61 Gemeinderäten hofften auf Hilfe von oben – und die kommen alle von der ÖVP-Fraktion: Peter Casny, Mario Hofer, Elisabeth Manhal, Michael Sommer und Wolfgang Steiger. ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier beließ es wie die 54 restlichen Gemeinderatsmitglieder bei einem knappen “Ich gelobe.”
Der Trend geht in eine klare Richtung: Nach der letzten Wahl 2015 sprachen bei der Angelobung übrigens noch acht Gemeinderäte den Zusatz So wahr mir Gott helfe” aus.
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