Qualifizierte Zuwanderung als Schicksalsfrage: OÖ schließt Vereinbarung mit Universitäten in Manila zur Rekrutierung von Pflegekräften
Bis 2030 braucht OÖ mindestens 9.550 zusätzliche Pflegekräfte in OÖ, um den zusätzlichen Bedarf abzudecken und um die anstehenden Pensionierungen abzufedern. Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer hat daher im Rahmen einer WKO-Delegationsreise auf die Philippinen die Gelegenheit genutzt, Oberösterreichs Partnereinrichtungen im Bereich der Pflege zu besuchen und auch direkt eine Kooperation mit den Universitäten in Manila zu beschließen. Ziel: Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen. “Diese Chancen müssen wir nutzen: Rund 13 Mio. Filipinos arbeiten im Ausland, jährlich verlassen ca. 15.000 Pflegekräfte das Land.”
Die Pflegekräfte zieht es aktuell hauptsächlich Richtung USA, Australien, arabische Halbinsel, Japan und auch immer mehr nach China. “Die Herausforderung, um hier mithalten zu können, ist vor allem die deutsche Sprache, weil die ja alle Muttersprache Englisch haben, das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Auf der offiziellen Homepage des Ministeriums für Migrants Workers kommt Österreich derzeit nicht einmal vor”, so Wolfgang Hattmannsdorfer, der beeindruckt war von der hohen Qualität der Ausbildung und der internationalen Ausrichtung der führenden Schulen für Diplompflegekräfte auf den Philippinen.
Die Diplomausbildung dauert 4 Jahre, 6 Tage/Woche, 50% Praxisanteil und Sonderprogramme, das letzte Studienjahr steigt in Australien oder USA. In den Gesprächen mit der Präsidentin der Trinity University, Dr. Gisela da Luna, wurde vereinbart:
- Deutsch soll als freies Wahlfach neben Japanisch, Chinesisch und Arabisch etabliert werden;
- In den Absolventen-Clubs soll Oberösterreich als Arbeitsland beworben werden;
- In den Deutschkursen nach Anmeldung zur Ausreise nach Österreich sollen bereits Inhalte der Nostrifizierungskurse implementiert werden;
- Aufbau eines Mentoringsystems mit philippinischen Pflegekräften, die bereits bei uns sind.
Für die Philippinen ist die Vermittlung von Arbeitskräften eine zentrale Standortstrategie. 12% des BIP kommen aus diesem Titel (vor allem durch die Devisen) – das ist der höchste Wertschöpfunganteil aller Branchen. „Qualifizierte Zuwanderung wird zu einer Schicksalsfrage – nicht nur in Oberösterreich, sondern in vielen westlichen Ländern. Die Anzahl der leistungsbereiten Menschen in Oberösterreich reicht nicht mehr aus, um die demografischen Herausforderungen zu bewältigen. Deshalb brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik: harte Auswahl, volle Chance. Wir müssen streng auswählen, wer zu uns kommt. Und denen Aufstiegschancen ermöglichen, die hart arbeiten“, so Landesrat Hattmannsdorfer.
Mehr von Linz
April 2024 bringt Radler-Rekord auf der Nibelungenbrücke
Erfreuliche Zahlen liefert die Radzählstelle auf der Nibelungenbrücke, die nach einem fast zweijährigem technischen Ausfall nun wieder läuft: Bereits in …
Das LINZA stadtmagazin zum Online-Blättern
Bereits 47 Ausgaben des LINZA stadtmagazins sind im Print erschienen. Für Papier-Allergiker gibt's zusätzlich alle bisherigen Nummern auch zum Online-Durchblättern. …
Linzer Tourismus weiter im Aufwind!
Es geht weiter aufwärts im Linzer Tourismus: Nachdem im Vorjahr unter neuer Führung erstmals die Ein-Million-Nächtigungen-Grenze übersprungen wurde, setzt sich …