Linz wächst nicht nur in den Süden, sondern auch in den Osten: Bis 2024 soll im Linzer Hafen ein neuer Stadtteil entstehen. Bürgermeister Klaus Luger gilt als Antreiber dieses Projekts. Wir haben mal nachgefragt.
Linz ist zuletzt stark nach Süden gewachsen. Jetzt liegt der Fokus auch im Osten und beim Hafen. Warum?
Das Gebiet zwischen Tabakfabrik bis zum Hafenareal hat großes Potenzial. Wir planen eine räumliche Verbindung. Auf den stillgelegten Eisenbahngleisen schwebt mir vor, eine Flaniermeile für Fußgänger und Radler zu schaffen, die auch für Kunstprojekte im öffentlichen Raum genutzt werden kann. Ich sehe hier Parallelen mit der New Yorker High Line.
Es gibt das große Projekt Hafencity. Worum geht‘s da genau?
Der Stadtteil wird sich zu einem urbanen Treffpunkt von Öffentlichkeit, Freizeit, Gewerbe und Industrie entwickeln. Im Jänner 2017 haben die ersten Baumaßnahmen an der ehemaligen Obst- und Gemüsehalle begonnen. Damit nimmt die Hafenstadt konkrete Formen an. Bei den Verlandungsflächen sind neue Lagerhallen geplant, auf deren Dächern öffentliche Freizeitflächen entstehen.
Gibt es in Sachen Hafenentwicklung ein spezielles Vorbild?
Hamburg gibt viele Anregungen. Dennoch muss jede Stadt etwas Eigenes entwickeln, um authentisch zu bleiben.
Eigentlich ein unlösbare Aufgabe, Wirtschaft und Lebensraum – so wie im Hafen – zu verbinden. Oder?
Nein wie man an diesem Projekt sieht, nicht. Wichtig ist mir aber, klar definierte Bereiche zu schaffen. Die Hafenstadt weist unterschiedliche Gebiete auf. Jedes hat eine eigene städtebauliche Überlegung. Es wird Flächen geben, die ausschließlich der Wirtschaft vorbehalten sind und Zonen, wo Kultur und öffentliches Leben mit wirtschaftlicher Nutzung verschmelzen.
Die Linzer Bürger konnten auch aktiv Vorschläge machen, was im Hafen alles realisiert werden soll. War da Brauchbares dabei?
Insgesamt wurden auf www.meinlinz.at 140 großteils sehr gute Ideen eingebracht: öffentliche Werkstätten für Selbermacher im Hafenareal, die Schaffung einer Kulturachse zwischen Hafenstadt und Linzer Zentrum sowie Flächen für Pop-Up Shops zu schaffen gefallen mir. Ich will Linz zu einem Ort der gelebten Kreativität und Innovation machen.
Speziell die Industriezeile ist stark verkehrsbelastet. Gibt es auch dazu neue Ideen und Möglichkeiten?
Ja. Der Verkehrsfluss soll neu strukturiert werden, zudem wird es ein neues Parkplatzkonzept geben. Darüber hinaus intensivieren wir den öffentlichen Verkehr und schaffen zwischen Tabakfabrik und Hafenstadt eine neue Radverbindung.
Gibt es für Sie ein Lieblingsplatzerl im Linzer Hafen?
Am Containerterminal wie auch auf der Veranstaltungsfläche der Bubble Days fühle ich mich wohl. Die beiden Plätze sind für mich Ausdruck von Urbanität und Modernität.
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