Trennt sich die Stadt nach dem Stadion auch vom Design Center?
Die Corona-Krise zieht immer weitere Kreise: Das Linzer Design Center belastet das Stadtbudget jährlich mit einer Mio. Euro, für heuer werden fast drei Mio. Euro Minus erwartet. Einmal mehr werden Forderungen laut, das schon länger “tiefrote” Veranstaltungszentrum zu verkaufen. Vorbild könnte das Linzer Stadion sein: Auch von der defizitären Arena trennte sich die Stadt bekanntlich.
Die stadteigene Design Center GmbH kämpfte bereits in den letzten Jahren trotz einiger großer Veranstaltungen mit der Wirtschaftlichkeit. Für 2020 fehlen der schmucken Veranstaltungshalle laut OÖN voraussichtlich 2,7 Millionen Euro. Grund für die Explosion des Abgangs sind vor allem die vielen Absagen durch die Corona-Pandemie.
“Schwarzer Oktober”
Aktuell storniert oder verschoben wurden u.a. das Gainer Festival (7./8. Oktober) der Ärztekongress “Kardiologie im Zentrum” (9. Oktober), der Linzer Hochzeitszauber (10.-11. Oktober), der Industrietag der Wirtschaftskammer (12. Oktober), die Akademie der Steuerberater (4. November), die CLV-Generalversammlung (2. Dezember) sowie fünf von insgesamt sechs großen Unternehmensweihnachtsfeiern im Dezember. Im Oktober gibt es aktuell mit dem Österr. Logistiktag (21. Oktober) nur noch ein einziges Event, das durchgeführt werden soll.
Neues Konzept oder Verkauf?
Klar ist auch: Richtig erfangen wird sich der Event- und Messebereich in den kommenden Jahren wohl nicht mehr, weil künftig auch Veranstalter und damit Termine wegbrechen werden. Ein Verkauf des Design Centers – wie ihn Vizebürgermeister Markus Hein und seine Linzer FP fordern – oder ein Konzept für eine mögliche Neunutzung wäre ein möglicher Ansatz.
Dass Messe- oder Veranstaltungszentren von Privaten und nicht von Kommunen geführt werden, ist gängige Praxis. Auch beim schwer defizitäten Linzer Stadion hat sich die Stadt zu diesem Schritt entschlossen und die Arena bekanntlich dem LASK überlassen.
Kommentar
Jedes Jahr eine Million Euro Zuschuss, heuer sogar fast drei: Das Linzer Design Center hängt schon seit einigen Jahren in den Seilen, darüber dürfen einige hochklassige Veranstaltungen und Messen nicht hinwegtäuschen. Der Kuchen wird in den kommenden Jahren wohl noch kleiner, für die Stadt müssten eigentlich die Alarmglocken schrillen. Was spricht dagegen, das Design Center (zweckgebunden) zu verkaufen – oder von Externen eine Neunutzung zu konzeptionieren – zum Beispiel als ECHTE Ballsporthalle, die Linz so schmerzlich vermisst? “Einfach weiter so” und “Wird schon wieder” sind keine Optionen, weils um unser aller Steuergeld geht, Die Messe- und Eventbranche wird zudem nie mehr so sein wie vor Corona. Nicht warten, endlich handeln!
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