Entsteht im Franckviertel ein zukunftsweisendes Stadtteil-Belebungsprojekt?
Im Frühjahr wurde von engagierten Bürgern die Idee geboren, den fast zur Gänze leerstehenden Nahversorger-Kiosk im Franckviertel (Stiegelbauernstraße) zu sanieren und zum offenen Nachbarschaftszentrum umzufunktionieren. Die engagierten Bewohner wollen dabei die Sache selbst in die Hand nehmen und das Gebäude in Eigenregie und in gemeinnütziger Form betreiben. Die Idee bekommt nun (politischen) Rückenwind.
„Im Wimhölzel-Hinterland kommt ja alles neu, da ist ein so schönes, altes Bauwerk aus den 1950er Jahren genau richtig um etwas Identität zu stiften. Ich hoffe die Stadt kann sich durchringen, die engagierten Bürgerinnen zu unterstützen. Unsere Unterstützung gibt es“, sagt Lorenz Potocnik von NEOS Linz.“
Speziell in der Corona-Krise wurde der starke Zusammenhalt der Franckviertler wieder sichtbar: In kürzester Zeit gründeten die Bewohner eine breite Nachbarschaftshilfe und unterstützten jene, die Hilfe benötigten. Dabei wurde der ehemalige Nahversorgerkiosk im Zentrum des Viertels zum Treffpunkt. Der sanierungsbedürftige Bau aus den 1950er-Jahren strahlt mit seinem weit auskragenden Dach einen ganz besonderen Charme aus und gilt auch unter Fachleuten als erhaltenswürdig.
Die Bewohner traten an die Stadt heran, um das Gebäude als Nachbarschaftszentrum neu zu beleben und zu nutzen. Es gab auch bereits erste positive Signale aus dem Rathaus. Die Idee stieß auch bei Lorenz Potocnik von NEOS Linz auf Begeisterung: „Bravo zu dieser sozialen Innovation mit Vorbildwirkung. Ich hoffe, Bürgermeister Luger & Co. erkennen die Chance, hier dem Franckviertel etwas zurückzugeben und das Engagement der Bürger zu unterstützen.“ Die Stadt müsse ihren Beitrag leisten und das Gebäude sanieren. Danach soll es den Menschen zur Eigenverwaltung übergeben werden, um den Bau gemeinnützig zu beleben. „Das Engagement der Bewohner ist unbezahlbar, die Investition lohnt sich sicher“, so Potocnik.
Crowdfunding als Möglichkeit zur Realisierung
Sollten die Stadt wider Erwarten keine entsprechende Lösung finden, stünde Lorenz Potocnik als „Feuerwehr“ bereit: „Dann werde ich darum kämpfen, dass die Bürger ihre Idee als Crowdfunding-Projekt umsetzen, das Gebäude zu einem symbolischen Preis kaufen und dann die Sanierung in Eigenregie umsetzen können. Wir schaffen das!“ Die Kosten von rund 150.000 bis 200.000 Euro seien durchaus zu stemmen, so Potocnik. Ähnliche Projekte in anderen Kommunen hätten das bereits mehrfach bewiesen.
„Die Bürger ihre Ideen verwirklichen lassen“
Seitens der SPÖ und der FPÖ gibt es ebenfalls zarte Zustimmung zur Idee der Anrainer. Ein aktueller Gemeinderatsantrag geriet aber leider etwas schwammig – demzufolge soll sich die zuständige Stadträtin „im Liegenschaftsausschuss in geeigneter Form mit den Bedürfnissen der Stadtteilbevölkerung sowie entsprechenden Nutzungskonzepte befassen.“
Lorenz Potocnik appelliert an Bürgermeister Klaus Luger, den Bürgern ihr Engagement und ihre Idee nicht „wegzunehmen“ oder politisch einzufärben: „Bitte machen Sie kein SPÖ-Volksheim daraus oder legen Sie das Projekt in die Hände eines politisch angehauchten Sozialvereins. Lassen Sie die Leute vor Ort so frei wie möglich ihre Ideen verwirklichen. Die FranckviertlerInnen wissen am Besten, was sie brauchen.“
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