Achtung: Wenn es dieser Tage bei Ihnen an der Türe klingelt, sind es entweder die Heiligen drei Könige oder einer der sieben Linzer Bürgermeisterkandidaten bei einem Hausbesuch.
Zumindest bei den Heiligen drei Königen ist kein Schwarzer mehr mit dabei, seit einigen Jahren ist es wegen Rassismusvorwürfen verpönt, sich das Gesicht schwarz anzumalen. Diese Tradition stelle keinen Akt der Wertschätzung dar, sondern eine „Degradierung Schwarzer Menschen“, hieß es 2022 in einem entsprechenden Volksbegehren, das allerdings zu keinem großen Erfolg wurde: 99.379 Wahlberechtigte (oder 1,56 %) unterzeichneten dieses damals. Den dunkelhäutigen Balthasar gibt es dennoch nicht mehr.
Aber ist nicht gerade DAS rassistisch, die Heiligen drei Könige – anders als viele Jahrhunderte zuvor – ohne Menschen mit dunkler Hautfarbe darzustellen?
Über die Heiligen drei Könige
Die Tradition der Heiligen Drei Könige ist tief in der christlichen Kultur verwurzelt und wird insbesondere in vielen europäischen Ländern am 6. Januar gefeiert, dem Tag der Erscheinung des Herrn (Epiphanias). Dieser Tag erinnert an das biblische Ereignis, bei dem die drei Magier, die aus dem Osten kamen, dem neugeborenen Jesuskind in Bethlehem Geschenke darbrachten. In der christlichen Überlieferung werden die Magier als Caspar, Melchior und Balthasar bezeichnet und symbolisieren die Völker der Erde, die das Licht Christi anerkennen.
In vielen Ländern ist der 6. Januar ein Feiertag, an dem die Geschichte der Heiligen Drei Könige lebendig wird. Besonders bekannt ist der Brauch des „Sternsingens“, bei dem Kinder als Könige verkleidet von Haus zu Haus ziehen, um für einen guten Zweck Spenden zu sammeln. Während ihres Zuges singen sie Lieder und schreiben mit Kreide den Segensspruch „20*C+M+B+25“ (im Jahr 2025) über die Türen der Häuser. Dieser Spruch steht sowohl für die Namen der Heiligen Drei Könige als auch für den lateinischen Segen „Christus Mansionem Benedicat“ – „Christus segne dieses Haus“.
In Spanien und vielen lateinamerikanischen Ländern wird der Tag der Heiligen Drei Könige als „Día de Reyes“ gefeiert, wobei der Brauch, Geschenke zu bekommen, eine wichtige Rolle spielt. Kinder stellen ihre Schuhe vor die Tür und erhalten Süßigkeiten oder kleine Geschenke, die von den „Königen“ hinterlassen wurden. Auch in Deutschland wird der 6. Januar oft mit festlichen Umzügen gefeiert, bei denen Menschen als die Heiligen Drei Könige verkleidet durch die Straßen ziehen.
Die Tradition der Heiligen Drei Könige erinnert an die universelle Bedeutung der Geburt Jesu und die Idee, dass der Glaube an ihn alle Menschen weltweit verbindet.