Alle Jahre wieder kommt sie so sicher wie die Uhrenumstellung zur Sommerzeit oder der morgendliche Gang aufs Klo: die Punkteteilung zur Halbzeit der Fußball-Bundesliga. Trotz des ständigen Gejammers mancher Klubs ist dieser Modus ein absoluter Hit, von dem diesmal sogar beide Linzer Bundesligaklubs profitieren könnten. Aber egal ob „unten“ oder „oben“: Durch die Halbierung der Punktezahl ist bis zum Schluss Spannung garantiert – und aus Linzer Sicht noch einiges möglich.
12 Punkte läge der LASK – Stand heute und falls man den Einzug in die Top 6 schafft – hinter dem Erstplatzierten Sturm Graz bzw. dem Tabellenzweiten Austria Wien – unmöglich aufzuholen in zehn Play off-Runden. Dank der Punkteteilung schrumpft der Vorsprung auf sechs Punkte. Auf den Tabellendritten Wolfsberg würden nach der Zähler-Halbierung gar nur zwei Pünktchen fehlen. Beim blau-weißen Lokalrivalen wäre es nur jeweils ein Punkt mehr.
Darum, liebe Linzer Fans: Ned Jammern, sondern Danke sagen. Und ganz abgesehen davon: Manchmal ist man eben Nutznießer dieser Regelung und manchmal eben nicht. Fakt ist, dass damit Feuer in die Liga kommt, weil theoretisch sogar der Liga-Sechste noch Chancen hat, sich ganz vorne reinzukicken.
Dasselbe gilt auch für das Abstiegs-Play off. Im Vorjahr wäre die Abstiegsfrage schon viele Runden vor Schluss entschieden gewesen, weil Austria Lustenau hinten nachtingelte. Erst durch den Cut der Punkte wurde es nochmals für vier Klubs gefährlich – inklusive entsprechender Spannung. Heuer ist es ähnlich, würde der Abstand der letzten vier Vereine der Tabelle auf zwei Pünktchen schrumpfen. Das bringt Emotionen und Dramatik in die Liga, weil: Nix ist langweiliger, als im Niemandsland bzw. der Komfortzone der Tabelle herumzutingeln ohne jede Chance auf irgendwas.