Neu Schiffsanlegestelle Urfahr: Unbequeme Fragen
Auf viel Kritik stieß bekanntlich die neue Schiffsanlegestelle, die direkt bei der geplanten Donaubucht am Jahrmarktgelände entstand. Die Anrainer befürchten die am anderen Donauufer bekannten Probleme wie Lärm, zufahrende Busse/LKWs und Müll. Der zuständige Stadtrat Prammer versprach, dass es derlei Probleme nicht geben werde. Gemeinderat Clemens Brandstetter (WANDEL) will es jetzt aber genau wissen – und stellt im Gemeinderat als Einziger einige unbequeme Fragen.
Es sind mehrere Anfragen an die Mitglieder der Stadtregierung, die Clemens Brandstetter bei der Gemeinderatssitzung am 21. April stellt. Thema ist der Kreuzfahrtschiff-Tourismus in Linz und seine Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft, (Wasser-)Sport und die Lebensqualität der Linzer. “Grundsätzlich stellt sich die Frage: Welchen Raum und welche Rolle wollen wir als Stadt der Kreuzfahrtschiff-Industrie in Linz und besonders im zentrumsnahen Donauraum geben?”, so Brandstetter.

Folgende Fragen wurden per Anfrage an die Stadtsenatsmitglieder Hörzing, Prammer, Hajart, Schobesberger, Prammer und Lang-Mayerhofer gestellt:
- Wurde für die neue Schiffsanlegestelle eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt?
- Wie wird bei Inbetriebnahme der neuen Anlegestelle in Urfahr sichergestellt, dass sich Szenarien aus 2017-2019 nicht wiederholen (Verkehr, Müll, Unmut der Bürger:innen durch diverse Unannehmlichkeiten/Schäden verursacht durch den Schiffstourismus)?
- Warum wurde der Linzer Hafen für die Anlegestelle(n) nicht in Betracht gezogen?
- Denken Sie das die Kreuzfahrtschiff-Industrie zur Erreichung des Ziels der Klimahauptstadt dienlich ist oder braucht es hier einen Kurswechsel auf der ‚MS Linz‘?
- Wurde ein Nutzungsrahmen von Seiten der Stadt Linz definiert (z.B Parkverbote, Zufahrtsverbote, Abschalten der Aggregate, Verordnung Landstrom, Müllschiff, usw.)?
- Wurden die Interessen der Wassersportvereine in der Auswahl und Planung der zusätzlichen Anlegestelle in Betracht gezogen? Der ansässige Ruder- und Kajakverein fürchtet, seinen Sport und insbesondere Kinder- und Jugendtrainings nicht weiter in gewohnter Form abhalten zu können.
- Welche Maßnahmen wurden oder werden ergriffen, um die Sicherheit der Wassersportler:innen zu gewährleisten?
- Wie sieht das Szenario der Schiffs-Landung und Schiffs-Wendung aus? Welche spezifischen Sicherheitsarrangements wurden oder werden hier geplant?
- Wie wird sichergestellt, dass die landseitigen Erholungszonen vor und nach der Schiffsanlegestelle aufrecht bleiben bzw. keinen Schaden erleiden?
- Inwieweit berücksichtigt dieser Standort der Anlegestelle den Kinderspielplatz, den Fußballverein, den Sportbereich inkl. Skatepark, Fitness-Park, etc.
- Würden Sie eine gesetzliche Verpflichtung zur Benützung des Landstromes im Sinne der Reduktion der Emissionen befürworten, um damit die Benützer:innen der Freizeit- und Erholungsflächen vor schädlichen Emissionen zu schützen?
- Wird es im Sinne des Umweltschutzes ein Verbot für das Laufenlassen von Aggregaten geben?
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